Während man früher den Fernseher oft auch einfach nebenbei im Hintergrund hat laufen lassen, sucht man sich ja bei Netflix – eigentlich – einen bestimmten Film aus, um ihn sich dann auch tatsächlich anzusehen. Allerdings will Netflix nun offenbar auch noch den Sachen-zum-Nebenbeigucken-Markt für sich erobern.
Zumindest erscheinen dort inzwischen immer mehr Originalproduktionen, wie sie normalerweise auf den US-Herzschmerz-Kitschsendern Hallmark und Lifetime zu Hauf ausgestrahlt werden. Das Aushängeschild von Netflix dabei: Die trashige Royal-Soap „A Christmas Prince“, die am 5. Dezember 2019 mit „A Christmas Prince 3: The Royal Baby“ bereits in die dritte Runde geht.
"The Knight Before Christmas"
Aber jetzt kommt erst einmal ein neuer Film mit Netflix‘ anderer Weihnachtsprinzessin: Nach der ebenfalls eher trashigen Romanze „Prinzessinentausch“ spielt Ex-Disney-Teenie-Star Vanessa Hudgens nun auch in der Zeitreise-Romantikkomödie „The Knight Before Christmas“ die Hauptrolle:
Darin landet ein britischer Prinz aus dem Jahr 1334 plötzlich in unserer Zeit, wo er erst von einem SUV überfahren wird und sich dann in eine Highschool-Lehrerin (Hudgens) verguckt. Der Grund für die Story ist wohl in erster Linie das clevere Wortspiel im Titel (als Abwandlung von „The Night Before Christmas“).
Das Ergebnis sieht ziemlich billig aus, ist aber im selben Moment auch überraschend charmant. Da passt es vielleicht sogar besser, nicht die ganze Zeit hinzuschauen, sondern sich nebenbei noch um das Ausstechen leckerer Plätzchen zu kümmern.
Wir haben „The Knight Before Christmas“ in der offiziellen FILMSTARTS-Kritik 2,5 Sterne gegeben – und das ist für diese Art von Film absolut nicht wenig:
The Knight Before ChristmasNetflix-Horror-Serie als Gegengift
Wer nach „The Knight Before Christmas“ einen Zuckerschock erlitten hat, kann dann zum Gegensteuern sofort zur französischen Serie „Sterbliche“ weiterschalten, die ebenfalls ab heute auf Netflix abrufbar ist. In den sechs Episoden der ersten Staffel geht es um eine Gruppe von Teenagern aus einem französischen Ghetto, die plötzlich über übermenschliche Kräfte verfügen, aber damit nicht nur Gutes anstellen.
Klingt ein wenig wie der düstere US-Überraschungshit „Chronicle – Wozu bist du fähig?“, der Regisseur Josh Trank anschließend den Job beim „Fantastic Four“-Reboot eingebracht hat. Aber das ist noch mal eine ganz andere Geschichte – und zwar ohne vorweihnachtliches Happy End…