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    Toter Stuntman bei "The Walking Dead": Richterin urteilt gegen Fernsehsender

    Im Jahr 2017 ist der Stuntman John Bernecker am Set der Zombie-Hitserie „The Walking Dead“ ums Leben gekommen. Der Prozess der Eltern des Toten gegen den Sender AMC soll im Dezember beginnen. Nun hat eine Richterin einen Antrag von AMC abgeschmettert

    AMC

    Am 9. Dezember 2019 soll der Prozess beginnen. Dann muss eine Jury entscheiden, ob AMC Networks der Familie von John Bernecker Schadensersatz zahlen muss, nachdem der Stuntman im Jahr 2017 bei einem Unfall am Set von „The Walking Dead“ ums Leben gekommen ist. Aber soweit wollte es der Fernsehsender lieber gar nicht erst kommen lassen. Die Anwälte von AMC haben deshalb im August einen Antrag gestellt, die Klage schon im Vorhinein abzuweisen.

    Als Begründung lieferten die AMC-Anwälte zwei Argumente. Zum einen habe Bernecker selbst um die Gefahren und Risiken gewusst und sie bewusst und freiwillig in Kauf genommen. Schließlich sei er selbst für die Vorbereitung und Durchführung des Stunts verantwortlich gewesen. Zum anderen sei auch gar nicht der Fernsehsender, sondern die Produktionsfirma Stalwart Films für den Dreh von „The Walking Dead“ verantwortlich.

    Ein Sturz aus 6,5 Metern auf den Kopf

    Die Anwälte vom Berneckers Eltern wiederrum haben vorgetragen, dass ihr Sohn das Risiko gar nicht vollständig übernehmen konnte, weil er in der Szene ungeplant von einem anderen Schauspieler geschubst worden sei. Nur deshalb habe er bei seinem Sturz über ein Geländer die auf dem Boden ausgelegten Polster verpasst. So stürzte er aus mehr als sechs Metern Höhe auf den Kopf und starb am folgenden Tag an seinen schweren Verletzungen.

    Die Richterin Emily Brantley hat nun gegen den Antrag von AMC auf Abweisung der Klage der Eltern entschieden. Schließlich sei es ja gerade die Aufgabe der Jury, zu entscheiden, ob Bernecker tatsächlich das gesamte Risiko in der Situation selbst übernehmen konnte oder nicht. Zudem hätten die Kläger ausreichend Hinweise vorgelegt, dass AMC Networks sehr wohl selbst in Verbindung mit dem Dreh stehe.

    Es wird keine Megastrafe geben

    Der Prozess wird also wie geplant am 9. Dezember starten. Allerdings wird es auch dann keine dieser megahohen Strafzahlungen womöglich in Milliardenhöhe geben, die amerikanische Jurys ja gerne mal verhängen (und die dann oft von Richtern anschließend wieder auf ein Normalmaß heruntergesetzt werden).

    Beide Seiten sind sich nämlich einig, dass es sich um einen tragischen Unfall handelt und hier niemand absichtlich Schaden zugefügt wurde – und in einem solchen Fall sind die Strafzuschläge zusätzlich zum eigentlichen Schadensersatz (Krankenhausrechnungen, Unterhaltszahlungen) in Georgia auf maximal 250.000 Dollar gedeckelt.

    "The Walking Dead": So reagieren die Serien-Stars auf den Tod von Stuntman John Bernecker
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