Schon drei Jahre vor dem immensen Erfolg der Disney-Realverfilmung „Der König der Löwen“ wagte sich Regisseur Jon Favreau („Iron Man“) an einen tierischen Disney-Klassiker. Das äußerst bunte Ergebnis, „The Jungle Book“, läuft heute Abend (14. September 2019) um 20.15 Uhr auf Sat.1.
2016 war die Realfilm-Adaption von „Das Dschungelbuch“ sowohl an den Kinokassen als auch bei den Kritikern so erfolgreich, dass schon kurz nach Start Pläne für eine Fortsetzung geschmiedet wurden. Und für diese gibt es interessantes, lange vergessenes Material, auf das sich die Filmemacher stützen können.
Altes Disney-Drehbuch für "The Junge Book 2"
Entgegen vorheriger Adaptionen der aus Kurzgeschichten bestehenden Dschungel-Bücher von Rudyard Kipling verlässt Mogli (Neel Sethi) in „The Jungle Book“ den Regenwald nach seinem Sieg über Shir Khan (Idris Elba) nicht, sondern bleibt bei seinen Freunden Balu (Bill Murray) und Baghira (Ben Kingsley). Eine Steilvorlage für einen zweiten Film, der Moglis Entwicklung hin zum Menschendorf mit neuen Abenteurern darstellen könnte. Obwohl seit 2016 nicht mehr viel über die Fortsetzung gesprochen wurde, steht laut Slash Film seit 2018 ein Drehbuch des Autoren Justin Marks zur Verfilmung bereit.
Dieser hat nicht nur weitere Elemente aus Kiplings Werken als Inspiration genommen, sondern auch das Dschungelbuch-Script von Bill Peet. Peet hatte für den Zeichentrick-Klassiker aus dem Jahr 1967 eine eher düstere Story analog zur Buchvorlage im Kopf. Studiochef Walt Disney lehnte diese jedoch zugunsten einer komischeren Version ab. Es kam zum Streit zwischen den beiden Männern und Peet verließ am Ende die Walt Disney Studios.
Peets Drehbuch, aus dem einige Ideen auch bereits in „The Jungle Book“ Verwendung fanden, stellt die Figur des Affen King Louie viel gemeiner dar als im Zeichentrickfilm. Die Schätze unter der Festung des Riesenaffen werden derweil zum Lebensziel des gierigen menschlichen Jägers Buldeo, der auch im Disney-Realfilm aus dem Jahr 1994 auftaucht. Buldeo zwingt Mogli, ihm dabei zu helfen, das Gold und die Edelsteine zu ergattern und plant, den Regenwald niederzubrennen. Affe, Schatz und Festung wurden in „The Junge Book“ bereits eingeführt - es ist also nicht weit hergeholt, anzunehmen, dass diese Handlung es auch in „The Junge Book 2“ schaffen könnte.
Rudyard Kipling und "The Junge Book 2"
Peets Drehbuch nimmt zudem viele Anleihen aus den Kipling-Geschichten „Letting In The Jungle“ und „The King’s Ankus“, in denen Mogli das Gleichgewicht zwischen Menschen und Tieren auch gewaltsam wiederherstellen muss. Eine populäre und kaum verfilmte Mogli-Erzählung ist außerdem „Red Dog“, in der der Dschungel und das Wolfsrudel von wilden Rothunden angegriffen werden.
In jedem Fall liefern die noch unadaptierten Dschungelbuch-Storys und Peets düsteres Drehbuch die Möglichkeit, Schlange Kaa (Scarlett Johansson), King Louie (Christopher Walken) und den Elefanten mehr Platz zu gewähren, die in „The Junge Book“ leider etwas zu kurz gekommen sind.
Im Übrigen hat Favreau schon bewiesen, dass er sich gerne auf altes Disney-Material stützt. Mit dem Rhinozeros Rocky fügte er eine Figur wieder in seinen Film ein, die 1967 im Original der Schere zum Opfer gefallen war. Wir dürfen also gespannt sein, was es aus Peets Drehbuch in die Fortsetzung schafft. „The Jungle Book 2“, aus welchen Vorlagen auch immer zusammengesetzt, wird für frühestens 2021 erwartet.
„The Jungle Book“ läuft hingegen bereits am heutigen Samstag, 14. September 2019, um 20.15 Uhr auf Sat.1.
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