Viele Szenen aus Chrisopher Nolans Meisterwerk „The Dark Knight“ sind auch gute elf Jahre nach Erscheinen nach wie vor unvergessen. Man denke nur an den Bleistift-Zaubertrick. Oder Joker im Krankenschwester-Outfit. Oder eben den Moment, in dem Batman all seine Selbstkontrolle fahren lässt und den inhaftierten Joker mit roher Gewalt im Verhörraum verdrischt: Der Kopf knallt gegen die splitternde Scheibe, zwei rabiate Faustschläge treffen ungebremst die weiß geschminkte Schläfe.
Heath Ledger ging für seine Joker-Darstellung ans Limit
Einen beunruhigend enthemmten, rohe Gewalt einsetzenden Dunklen Ritter zu sehen, traf den Zuschauer selbst wie ein Schlag. Immerhin ist Batman fast immer gefasst und besonnen. Viele Jahre nach Filmstart und dem Tod von Joker-Darsteller Heath Ledger wurde dank eines Interviews mit Christian Bale in Joseph McCabes Buch „100 Things Batman Fans Should Know & Do Before They Die“ offenbart, dass diese Szene nicht gespielt war und Ledger Bale dazu ermunterte, ihn tatsächlich mit all seiner Kraft anzugehen.
Bale erzählt: „Er stachelte mich richtiggehend an. Ich sagte: ‚Weißt du, ich brauche dich nicht wirklich zu treffen. Es wird [im fertigen Film] genauso gut aussehen, wenn ich es nicht tue.‘ Aber er sagte einfach nur fortlaufend: ‚Mach weiter. Mach weiter. Mach weiter...‘ Er warf sich selbst umher, sodass einige Wände des Sets am Ende angebrochen und verbeult waren.“
(Bei 02:40 beginnt Batmans Ausbruch)
Dabei war es nicht unbedingt Ledgers primäres Ziel, die Angriffe besonders realistisch aussehen zu lassen – Bale warf schließlich ein, dass dies auch bei einem imitierten Kampf der Fall wäre –, sondern es ging ihm vielmehr darum, so sehr wie nur möglich in der Rolle zu bleiben. Es sollen sogar zusätzliche Szenen gedreht worden sein, in denen Batman den Joker mit Tritten malträtiert. Da die vermittelte Brutalität wohl zu hoch war, sollen diese dann aber aus dem Film entfernt worden sein.
„The Dark Knight“ läuft heute um 22.25 Uhr auf ProSieben.
So soll "Joker" an "The Dark Knight" erinnern