„Joker“ wird alles andere als ein gewöhnlicher Superheldenfilm: Keine Superkräfte, keine Umhänge, nicht mal ein richtiger Held, stattdessen steht einfach nur die Geschichte des gescheiterten Comedians Arthur Fleck im Mittelpunkt, der an seiner Umwelt zerbricht und Zuflucht in seiner Identität als durchgeknallter Joker findet.
Das Total Film Magazine sprach nun mit „Joker“-Hauptdarsteller Joaquin Phoenix und Regisseur Todd Phillips, der im Interview Parallelen zu dem Genreprimus „The Dark Knight“ zog. Doch dabei ging es Phillips nicht um die ungewöhnlich realistische Herangehensweise oder die in beiden Filmen auftretende Figur des Joker, sondern darum, wie er die beiden Filme versteht.
"The Dark Knight" und "Joker"
Auf die Frage, ob er sich bei seiner Darstellung des Joker von realen Ereignissen inspirieren ließ, antwortete Phoenix (via Games Radar): „Ich hatte das Gefühl, dass Todd und [Co-Drehbuchautor] Scott Silver Bezug auf Dinge genommen haben, die wir heute womöglich erleben. Gleichzeitig hatte ich aber auch das Gefühl, dass sie dabei nicht belehrend waren oder dich in eine Richtung lenken, wie du den Film schauen sollst.“
Und Phillips stimmte seinem Hauptdarsteller zu: „Joker“ sei kein politischer, sondern ein provokanter Film. „Ich denke, es wird einige 21-Jährige geben, die sich den Film anschauen und glauben, dass es einfach nur eine Version der Joker-Geschichte ist. Und das ist auch total in Ordnung. Ich will ‚Joker‘ nicht als einen Film mit einer bestimmten Message definieren, weil er das nicht ist.“ Aber in gewisser Weise schon, fuhr Phillips fort, so wie nämlich auch ‚The Dark Knight‘ kein Film mit einer Message gewesen sei, aber definitiv ein „Post-9/11-Terroristen-Ach-du-Scheiße-Ding“. Vermutlich meint Phillips damit, dass Christopher Nolan in „The Dark Knight“ durch die Anschläge vom 11. September 2001 geprägte Themen wie Angst vor Terroristen und Sicherheit vs. Überwachung verhandelt.
Klassenkampf in "Joker"?
Welche Themen denn in „Joker“ eine Rolle spielen, verrät Phillips natürlich nicht, denn es geht ihm ja gerade darum, keine Interpretationsrichtung für den Film vorzugeben. Der erste Trailer scheint jedoch anzudeuten, dass eines der zentralen Themen in „Joker“ der Konflikt zwischen reicher Oberschicht und ausgebeuteter Unterschicht ist und der Joker darin zu einer Art Identifikationsfigur der Armen wird.
Genaueres wissen wir dann spätestens beim deutschen Kinostart von „Joker“ am 10. Oktober 2019.
"Joker": Das verrät uns der erste Trailer