Wir berichteten schon im April 2018 davon, dass Neil Gaiman und Akiva Goldsman für Produktionsfirma Fremantle an einer Adaption des Fantasy-Mammutwerks „Gormenghast“ arbeiten. Jetzt gibt es endlich weitere Entwicklungen bezüglich der Adaption des Literaturklassikers von Mervyn Peake: US-Kabelsender Showtime entwickelt die Serie zusammen mit Fremantle und hat sich, wie Deadline berichtet, zu einem sogenannten script-to-series-commitment verpflichten lassen. Das bedeutet, dass, wenn das Drehbuch der Pilotfolge den Geldgebern, sprich Showtime und Fremantle gefällt, nicht erst ein Pilotfilm als Testballon produziert werden muss, sondern das Projekt direkt in Serie gehen kann. Netflix und Co. fahren diese Strategie mittlerweile seit Jahren sehr erfolgreich.
Neil Gaiman („Good Omens“) und Akiva Goldsman („I Am Legend“) sind an „Gormenghast“ nach wie vor als Showrunner beteiligt, ebenso „Doctor Who“-Stammautor Toby Whithouse. Ein Writers Room mit zusätzlichen Kreativköpfen wurde bereits in Auftrag gegeben, was bedeutet, dass wir auf die nächsten Nachrichten zur Serie wohl nicht mehr ein ganzes Jahr warten müssen.
Darum geht’s in "Gormenghast"
„Gormenghast“ handelt von der titelgebenden Grafschaft Gormenghast, deren gigantische Burg als zentraler Handlungsort fungiert. Umgeben von Sumpfgebiet, weitläufigen Marschen, steinigen Gebirgen, Meer und dem Berg Gormenghast, von dem das Fürstentum seinen Namen hat, ist der Landstrich von allen Seiten gegen seine Feinde abgeschottet.
Innerhalb der Burgmauern lebt unter anderem Prinz Titus Groan, der anfangs noch ein Kleinkind ist, aber später zu einem stattlichen Mann und zum Protagonisten der Romanreihe heranwächst. Im Zentrum der Geschichte stehen die Ränkespiele und Machtverschiebungen innerhalb von Burg Gormenghast, bei denen auch andere Figuren wie der heimtückische und clevere Küchenjunge Steerpike zeitweise im Mittelpunkt stehen und als Hauptfigur fungieren. Die Reihe wurde nicht offiziell abgeschlossen, da der Autor vorher verstarb.
"Game Of Thrones" ebnet den Weg
Laut Gaiman gab es wahrscheinlich bereits Pläne, „Gormenghast“ zu verfilmen, seit das erste Buch der Reihe 1945 veröffentlicht wurde. Der Klassiker der Fantasyliteratur sei jedoch erst jetzt, nachdem die technischen Möglichkeiten so weit fortgeschritten sind und TV-Netzwerke den Serienschaffenden größere finanzielle und inhaltliche Freiheiten gewähren, tatsächlich auch verfilmbar. Die Adaption von 2000 mit u.a. Christopher Lee sei laut Gaiman daran gescheitert, dass es damals zu schwer gewesen sei „das Unmögliche auf dem Bildschirm zu zeigen“. Nun sei dies aber kein Problem mehr und Gaiman und Whithouse seien froh, endlich mit ihrer Arbeit beginnen zu können.
Auch wenn niemand „Game Of Thrones“ im Gespräch mit Deadline namentlich erwähnte, so ist doch klar, was den Weg bereitete für Projekte wie „Gormenghast“.Ohne den gigantischen Erfolg von HBOs Fantasy-Steckenpferd würde es sich jeder Senderchef wohl zweimal überlegen, eine komplette Staffel einer so ambitionierten und wahrscheinlich sündhaft teuren Serie wie „Gormenghast“ zu bewilligen, noch dazu, ohne vorher auch nur ein einziges bewegtes Bild gesehen zu haben.
Wann „Gormenghast“ erscheinen soll, ist nicht bekannt.
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