Ist Fastfood in den vergangenen 15 Jahren wirklich gesünder geworden? Im ersten Moment würde man wohl mit einem entschiedenen „Nein!“ antworten. Aber das Marketing der großen Fastfood-Ketten geht doch ganz klar in diese Richtung – überall grüne Schrift, überall Schlagworte wie „Nachhaltigkeit“, da muss doch irgendwas dran sein? Oder? Diese Frage stellt sich auch Morgan Spurlock in seinem Doku-Sequel „Super Size Me 2: Holy Chicken!“. Aber statt sich dafür wie vor 15 Jahren erneut einen Big Mac nach dem anderen reinzuschieben, will er diesmal lieber sein eigenes Hühner-Restaurant eröffnen – und dort natürlich total gesundes Fastfood anbieten …
Aber wer Spurlock und seine Filme wie „The Greatest Movie Ever Sold“ (eine bissige Doku-Satire über Produktplatzierungen) kennt, der weiß natürlich, dass dem Filmemacher nicht an einer geradlinigen Restaurant-Eröffnungs-Dokumentation gelegen ist. Stattdessen geht es ihm vor allem darum aufzuzeigen, wie weit man gehen und sich dabei trotzdem immer noch als „grün“ vermarkten kann: Was heißt es denn zum Beispiel explizit, wenn man bei einem Huhn von „Freilandhaltung“ spricht? Im Trailer gibt es die Antwort, bei der einem auch schon mal schlecht werden kann.
"Grün" und trotzdem zum Kotzen
Von weiteren „grünen“ Labels wie „100% natürlich“, „vom Menschen aufgezogen“ oder „keine Käfighaltung“ mal ganz abgesehen. Spoiler: Auch bei denen lassen sich etliche Schlupflöcher finden, um sich als „grün“ auszugeben, selbst wenn ein normaler Mensch, der einmal hinter die Kulissen schaut, niemals auf die Idee kommen würde, bei den Vorgängen von „natürlicher Tierhaltung“ zu sprechen.
„Super Size Me 2: Holy Chicken!“ lief bereits im Herbst 2017 auf dem Filmfestival in Toronto, ist aber anschließend erst mal nirgendwo ins Kino gekommen. Erst fast zwei Jahre später geht es mit der Kinoauswertung nun langsam los – in den USA erscheint der Film im September 2019 im Kino und zeitgleich als VoD. Ob, wann und wie der Film auch in Deutschland erscheint, steht allerdings weiterhin in den Sternen.