Wie viel Erklärungen braucht ein Science-Fiction-Film? Nicht allzu viele, findet Filmemacher und „Die üblichen Verdächtigen“-Drehbuchautor Christopher McQuarrie. Man muss es eben auch einfach mal hinnehmen können, wenn durch die Zeit gereist wird oder Aliens die Erde heimsuchen. Dass er eine eben solche Erklär-Szene in „Edge Of Tomorrow“ mit Tom Cruise und Emily Blunt, zu dem er das Drehbuch mitgeschrieben hat, völlig unnötig findet, erklärte er nun auf Twitter:
„Die schlechteste Szene in ‚Edge Of Tomorrow‘ ist der Versuch, die Absichten der Aliens zu verstehen. Komplimente an das Studio. Sie sind Eindringlinge. Sie dringen ein. Als Menschen sollte man uns das nicht erklären müssen.“ Offenbar stammt die Idee für die erklärende Szene also nicht von Autor McQuarrie, sondern wurde auf Wunsch des Studios eingefügt, lässt der Post vermuten.
"Ghostbusters" als Paradebeispiel
Die Tendenz, dass man in Filmen oft zu Übererklärungen neige, statt die Geschichte einfach für sich stehen zu lassen, kritisierte McQuarrie dann noch in einem weiteren Tweet:
„Es interessiert mich nicht, wie man durch die Zeit reist. Ich will durch die Zeit reisen. Ich will sehen, was Zeitreisen mit Figuren macht, für die ich mich interessiere, weil ich eben nicht selbst durch die Zeit reisen kann. Deswegen gehe ich ins Kino.“
Während sich McQuarrie über die Erklär-Szene in Doug Limans „Edge Of Tomorrow“ ärgert, hat er aber auch ein Beispiel für einen Sci-Fi-Film parat, der wunderbare funktioniere, ohne dass der Zuschauer über das Warum der übernatürlichen Phänomene zu genau Bescheid wisse: „Ghostbusters“. Wie der Drehbuchautor und Regisseur (u. a. von „Jack Reacher“ und Mission: Impossible – Fallout“) weiter auf Twitter schrieb, habe „Ghostbusters“ verstanden, dass Logik überbewertet werde.
„Sie wussten genau, was Erklärung bedurfte und was nicht. Das Wichtigste war, dass die Protagonisten doch einfach versuchten, über die Runden zu kommen. Helden im traditionellen Sinne wurden sie dann erst im finalen Akt.“ Die originalen Tweets von McQuarrie könnt ihr euch übrigens am Ende dieser Nachricht durchlesen.
Wenn ihr euch selbst ein Bild davon machen wollt, ob in „Edge Of Tomorrow“ tatsächlich zu viel unnötig erklärt wird, könnt ihr am Freitag, den 12. Juli 2019 um 20.15 Uhr ProSieben einschalten. Um 1.05 Uhr am frühen Samstagmorgen wird der Sci-Fi-Actioner dann noch einmal wiederholt.
Und wenn ihr neugierig seid, wie es mit der Fortsetzung „Edge Of Tomorrow 2“ aussieht, die bereits vor Jahren angekündigt wurde, haben wir hier den neuesten Stand für euch:
Die Arbeit hat bereits begonnen: "Edge Of Tomorrow 2" soll nun wirklich kommen