Zwei Mal den Max Ophüls Kurzfilm-Preis, einmal den Studenten-Oscar in derselben Kategorie. Nur wenige deutsche Regisseure sind derart hochdekoriert in ihre Langfilmkarriere gestartet wie İlker Çatak. Nachdem sein Drogentrip-Debüt „Es war einmal Indianerland“ noch bunt, wild und flirrend ausfiel, hat sein zweiter Langfilm „Es gilt das gesprochene Wort“ nicht nur einen gesetzteren Titel, er ist auch insgesamt ein ganzes Stück weit bedächtiger inszeniert: Im Zentrum des romantischen Dramas steht die selbstbewusste Pilotin Marion (Anne Ratte-Polle), die sich bei einem Kurztrip an den Strand von Marmaris auf eine Affäre mit dem Tellerwäscher und Gelegenheits-Gigolo Baran (Arman Uslu) einlässt.
Die beiden schließen einen Deal: Sie nimmt ihn mit nach Deutschland, um ihm dort per Heirat eine Aufenthaltsgenehmigung zu verschaffen, er verspricht, dass es „keine Schwierigkeiten, keine Polizei und keine Probleme geben werde“. Aber natürlich gibt es die – vor allem dann, als die beiden nach und nach doch noch über die gelegentlichen Schäferstündchen hinausgehende, tiefere Gefühle füreinander entwickeln...
Lohnt sich der Film?
Wir haben „Es gilt das gesprochene Wort“ (der Titel bezieht sich auf eine Floskel bei vor einer öffentlichen Rede ausgeteilten Abschriften, meint am Ende aber natürlich vor allem, dass eben doch alles anders als vereinbart kommen kann) bereits gesehen und geben ihm in unserer ausführlichen FILMSTARTS-Kritik 2,5 von 5 möglichen Sternen. Dabei loben wir vor allem die Schauspieler, allen voran Netflix-Serienstar Anne Ratte-Polle („Dark“), sowie eine Reihe von gut beobachteten Culture-Clash-Situationen. Zugleich macht es Regisseur İlker Çatak dem Zuschauer mit seiner diesmal unerwartet spröden Inszenierung aber auch schwerer als nötig, in den Film hineinzufinden.
„Es gilt das gesprochene Wort“ startet am 1. August 2019 in den deutschen Kinos.
Es gilt das gesprochene Wort