Mit „Terminator 6: Dark Fate“ wird die Geschichte um Sarah Connor nach über 25 Jahren fortgeführt – mit Original-Darstellerin Linda Hamilton. Alles, was nach „Terminator 2“ kam, spielt im kommenden Teil der Science-Fiction-Saga also keine Rolle, stattdessen will man sich lediglich auf die Fortführung der ersten beiden Filme konzentrieren – und zwar nicht nur was den Inhalt, sondern auch was den Ton des Films betrifft, wie Produzent James Cameron jetzt in einem Interview bestätigte (via ThePlaylist).
„Terminator“ und dessen erste Fortsetzung von 1991 wurden in den USA einst mit einem R-Rating eingestuft, was eine Altersfreigabe ab 17 Jahren bedeutet. Die beiden letzten Fortsetzungen – „Die Erlösung“ und „Genisys“ – hingegen erhielten eine PG-13-Freigabe (ab 13 Jahren). Für Fans stellt sich deswegen die Frage: Müsste „Dark Fate“ als dritter Teil der Sarah-Connor-Saga dann nicht auch ähnlich düster und brutal ausfallen wie der Ursprung der Reihe?
Das verrieten uns Tim Miller & Co.
Schon bei unserem Besuch der Dreharbeiten im September 2018 beschäftigte uns die Frage nach dem Härtegrad, sodass wir bei den Machern direkt nachhakten. „Das ist eine wirklich gute Frage, die am Set auch immer und immer wieder diskutiert wird“, ließ uns Produzentin Julie Lynn damals wissen. Zum Zeitpunkt unseres Besuchs am Set – die Dreharbeiten waren ungefähr zur Hälfte absolviert – sei noch gar nicht gewiss gewesen, welche Altersfreigabe man anstreben würde. Man sei bestens darauf vorbereitet, den Film auch noch lange nach den Dreharbeiten in die eine oder in die andere Richtung zu lenken, stets mit dem Wissen im Hinterkopf, dass man das gigantische Produktionsbudget aber auch erst einmal einspielen müsse.
„Weißt du, wenn er ein PG-13 erhält, kann ich meine Kinder mit in den Film nehmen – und das ist toll“, so Lynn, die allerdings auch weiß: „Aber natürlich würden sich Fans der alten Filme, wie auch ich einer bin, über Erwachsenen-Unterhaltung freuen.“ Ergänzend dazu zeigte sich Lynns Produzenten-Kollegin Bonnie Curtis überrascht darüber, wie einfach es heutzutage wäre, beide Szenarien vorzubereiten. „Manche Effekte machen wir am Set, aber viele entstehen auch erst später am Computer. Und dann kommt es auch oft drauf an, ob man vielleicht einen Moment früher oder später wegschneidet“, so die Produzentin.
Wie wir in unserem ausführlichen Bericht vom Set bereits erwähnten, hält Regisseur Tim Miller nichts von Gewalt, die zum reinen Selbstzweck da ist – auch wenn man das nach seinem ersten Film „Deadpool“ vielleicht meinen könnte. „Ich denke, ein sehr brutaler Film mag vielleicht fünf oder zehn Prozent der Fans begeistern, würde aber so viele mehr vor den Kopf stoßen“, weiß Miller. „Ich will nicht Gewalt oder Ekel inszenieren, sondern vor allem realistisch bleiben. Aber ja, wenn Menschen Waffen benutzen, wird es auch mal unschön – und das würde ich dann auch realistisch zeigen wollen.“
Schimpfwörter, Sex & Co.
Die Altersfreigabe hängt aber natürlich nicht nur davon ab, wie brutal der Film wird, sondern auch davon, wie viel nackte Haut darin zu sehen ist. Und dabei sei bereits entscheidend, wie man die Ankunftsszene der Terminatoren filmt, da diese dabei bekanntlich nackt sind. Die Tatsache, dass dies unter anderem als Herausforderung beim Dreh angeführt wurde, lässt also darauf schließen, dass wir jenen ikonischen Moment wohl auch im sechsten „Terminator“-Film sehen werden.
Gleichzeitig sei natürlich auch der Gebrauch von Schimpfwörtern Thema: „Weißt du, wir drehen einfach die PG-13-Szene, wie sie ihm Drehbuch steht – und dann einfach nochmal, nur dass dann eben jemand das F-Wort benutzt“, so Curtis. Eine lustige Anekdote vom Set: Als es darum ging, „fuck“ in einem Satz mit „Terminator“ zu sagen, wurde Linda Hamilton ermahnt, sie solle „das böse Wort“ doch lieber sein lassen. Die entgegnete darauf aber nur: „Ihr wisst schon, dass ‚Terminator‘ eigentlich das viel schlimmere Wort ist!“
James Cameron schafft Klarheit
Aus den Interviews mit den Filmemachern schlossen wir deswegen, dass „Terminator 6: Dark Fate“ wohl mit PG-13 in die US-Kinos kommen und hierzulande mit einer FSK-12-Freigabe erscheinen dürfte. Dafür sprach auch die Tatsache, dass uns Tim Miller wissen ließ, dass er bereits einigen tollen (Action-)Szenen nachtrauere, die es letztlich wohl nicht in den Film schaffen werden, weil dieser dadurch auch zu lang (fürs Kino) werden würde. Es schien also naheliegend, dass man sich eine längere und auch brutalere Filmfassung für später - etwa die Heimkino-Auswertung - aufsparen wird und den Film mit der massentauglichen, niedrigen Altersfreigabe ins Kino bringt. Weit gefehlt.
Wie James Cameron gegenüber ThePlaylist nun bestätigte, wird der Film den Ton der ersten beiden Filme einschlagen. „Wir sprechen von einer direkten Fortsetzung zu ‚T2‘, das betrifft sowohl den Ton des Films als auch seine Geschichte“, so der „Terminator“-Schöpfer. „Er ist R-Rated, düster, temporeich, intensiv und total linear - die ganze Geschichte spielt sich in 36 Stunden ab.“
Wer nach dem Trailer also befürchtete, der Film würde bloß weichgespülte CGI-Hollywoodkost bieten, wurde damit wohl auf eine falsche Fährte gelockt. Peilt man, wie Cameron nun erklärte, ein R-Rating an, würde das bedeuten, dass „Terminator 6“ tatsächlich nicht nur inhaltlich an die ersten beiden Filme anschließt, sondern auch, was die ruppige Gangart betrifft, was Fans des Science-Fiction-Kult-Franchise freuen dürfte. In Deutschland könnte dies eine Freigabe der FSK ab 16 bedeuten, wenn viel Gewalt zu sehen sein wird.
Wie hart es in „Terminator 6: Dark Fate“ letztlich zugeht und ob das überhaupt etwas mit der Qualität des Films zu tun haben muss, könnt ihr ab 24. Oktober 2019 selbst feststellen - ab dann gibt es den Film nämlich in den deutschen Kinos zu sehen.