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    Ein versöhnliches Ende für "Game Of Thrones"? So gut ist die letzte Folge

    Die achte Staffel von „Game Of Thrones“ hat für ziemlich kontroverse Reaktionen gesorgt. Auch die sechste und letzte Folge wird nicht alle Fans begeistern, allerdings ist David Benioff und D.B. Weiss doch ein sehr versöhnliches Finale gelungen.

    HBO

    Achtung, der folgende Text enthält Spoiler zur sechsten Folge der achten Staffel „Game Of Thrones“!

    Bei den großen Serien unserer Zeit zeigt sich ein ums andere Mal: Nicht der Anfang ist schwer, sondern das Ende. Besonders auch „Game Of Thrones“ hatte in der aus nur sechs Folgen bestehenden achten Staffel mit diesem Problem zu kämpfen. Die Erwartungen waren riesig und konnten somit eigentlich nur enttäuscht werden, doch dazu kamen eben auch einige überhastet erzählte Entwicklungen und kreative Entscheidungen, die einen sehr lauten Teil der Fangemeinde im Internet erzürnten.

    Mit der sechsten Folge der achten Staffel ist David Benioff und D.B. Weiss nun jedoch immerhin ein Ende gelungen, dass die meisten Fans versöhnlich stimmen sollte. Nach wie vor fehlt den Showrunnern etwas die Zeit, ihre Geschichte ruhig zu Ende zu erzählen. Doch es findet sich eben auch das, was „Game Of Thrones“ zu so einer Serien-Sensation gemacht hat: fantastische Bilder, starke Dialoge, schöne Figurenmomente, überraschende Entwicklungen – und ein tragischer Tod.

    „The Iron Throne“, so der Titel des Finales, setzt direkt nach dem Ende der fünften Folge an und zeigt Daenerys (Emilia Clarke) als triumphierende Königin von Westeros, die nun auch noch die ganze restliche Welt „befreien“ möchte. Tyrion (Peter Dinklage) wird für seinen Verrat an ihr zum Tode verurteilt, doch bevor er sein Leben verliert, gelingt es ihm noch, Jon (Kit Harington) davon zu überzeugen, seine Königin zu konfrontieren. Als diese auch angesichts der unzähligen Toten, für die sie verantwortlich ist, keine Reue zeigt, stößt ein am Boden zerstörter Jon ihr seinen Dolch ins Herz. Doch wer soll nun über Westeros herrschen? Einige Wochen später treffen Sansa (Sophie Turner) und die anderen großen Lords und Ladies von Westeros in King’s Landing ein, um genau darüber zu entscheiden…

    Überraschende Entwicklungen

    Wie bringt man „Game Of Thrones” zu Ende, ohne nicht wenigstens einen Teil der Anhängerschaft vor den Kopf zu stoßen? Die Antworte lautet wohl: gar nicht. Auch in der FILMSTARTS-Redaktion sorgte das Finale für kontroverse Diskussionen und kam nicht bei allen gut an. Doch das liegt weniger daran, dass sich Figuren unerwartet oder unlogisch verhalten, sondern hängt davon ab, ob man mit Benioffs und Weiss‘ Ende einverstanden ist. Denn tatsächlich unterlaufen die Macher im Finale noch einmal die allermeisten Erwartungen und lassen nicht etwa Arya (Maisie Williams) erneut den Tag retten, sondern machen Jon zum tragischen Helden, der auch im Rest der Folge den schwarzen Peter zugeschoben bekommt, und nicht etwa, wie von den meisten vermutet, auf dem Eisernen Thron landet.

    Stattdessen schmilzt der über den Tod seiner Mutter erboste Drogon den Thron ein und die Lords und Ladies von Westeros führen eine Art Demokratie ein oder wenigstens eine neue Form der Aristokratie, bei der neue König gewählt und nicht durch Erbrecht bestimmt wird – und Bran (Isaac Hempstead Wright) wird der erste König, der dieses Amt jedoch sogleich zu einer Art repräsentativen Funktion reduziert und die Regierungsarbeit in die Hände seines Kleinen Rats legt.

    Starke Bilder, starke Dialoge

    Unbestreitbar ist jedoch, dass Benioff und Weiss bei ihrer dritten gemeinsamen „Game Of Thrones“-Regiearbeit ein starkes Händchen für Inszenierung und Bilder beweisen. Vor allem der Anfang in den von Asche und Schnee bedeckten Ruinen von King’s Landing sieht beeindruckend aus. Und in einer der besten Szenen der Folge beweisen sie zudem, dass sie immer noch hervorragende Autoren sind, auch wenn ihnen ein Teil der „Game Of Thrones“-Fans mittlerweile jede Kompetenz aberkennt.

    Denn die Szene, in der Jon Tyrion in dessen Todeszelle besucht, ist ein kleines, hervorragend geschriebenes Meisterstück voller Verweise auf die Vergangenheit. Wie Tyrion hier seine eigenen Fehler schonungslos einsieht und Daenerys‘ Wandlung von der wohlmeinenden Befreierin zur mörderischen Tyrannin klar auf den Punkt bringt, während Jon mit sich selbst und Daenerys‘ Taten hadert, ist großartig anzuschauen. Gleiches gilt für die anschließende Szene im Thronraum, auch wenn Benioff und Weiss am Ende etwas dick auftragen. Dass Drogon den Eisernen Thron einschmilzt, hat zwar eine ungeheure Symbolkraft – schließlich wurde der Thron einst auch mit Hilfe von Drachenfeuer erschaffen –, doch es wirkt fast ein bisschen komisch, wie zielsicher der Drache hier das Symbol der Königswürde und Ungleichheit vernichtet.

    Ein versöhnlicher Schluss

    Die allerletzten Momente der Folge (und von „Game Of Thrones“) gehören sogar fraglos zu den besten Szenen der ganzen Serie. Hier schneiden Benioff und Weiss in einer fließenden Montage zwischen den drei verbliebenen Stark-Nachfahren hin und her (Bran gehört als Dreiäugiger Rabe und König nicht mehr dazu, Jon, dessen Targaryen-Erbe nun keine Rolle mehr spielt, aber schon), während dazu das tragisch-schöne Stark-Thema erklingt:

    Arya bricht mit ihrem Schiff in die unentdeckten Gebiete westlich von Westeros auf, Sansa wird Königin eines unabhängigen Nordens und Jon reitet mit Tormund (Kristofer Hivju) und Ghost in die Länder jenseits der Mauer, während sich hinter ihnen das Tor schließt – und so endet „Game Of Thrones“ mit einem Spiegelbild der allerersten Szene der ersten Folge, in der sich das Tor einst öffnete, um eine Patrouille der Nachtwache durchzulassen.

    Zu diesem Artikel gehört im Titelbild und folgenden Hinweis eine Anzeige für Sky Ticket. Der Artikel selbst ist nicht Teil der Anzeige und wurde inhaltlich und thematisch unabhängig von Sky Ticket konzipiert und veröffentlicht.

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