+++ Meinung +++
Streaming ist allgegenwärtig: Menschen steigen in die Bahn und schauen ihre Lieblingsserie auf dem Weg zur Arbeit, nehmen das Handy mit aufs Klo, damit sie sich bloß keine Minute langweilen und verschmelzen regelrecht mit ihrer Couch, weil sie sich gar nicht erst die Mühe machen müssen, aufzustehen, um den nächsten Film nachzulegen. Ja, nie war fernsehen einfacher – aber ist das auch wirklich gut so?
Bei gerade einmal 7,99 Euro liegen die günstigsten Netflix-Kosten derzeit (Stand: 11. Mai 2019). Dafür bekommt man nicht nur zahlreiche exklusive Inhalte geboten, sondern ebenso viele weitere Filme und Serien – Klassiker sowie aktuellere Produktionen. Auch Amazon Prime Video braucht sich vor diesem Preis-Leistungs-Verhältnis nicht zu verstecken, hat zumindest was Filme betrifft ein noch deutlich breiteres Angebot und legt in Sachen Auswahl mit der Leih- sowie Kaufoption sogar noch eine weitere Schippe drauf. Ja, man kann doch gar nicht so viel gucken, wie man streamen könnte. Und das eben nicht nur zuhause, sondern überall, solange man Handy, Tablet oder Laptop dabei hat - dank Download-Funktion kann offline nämlich einfach weitergesuchtet werden.
Während sich viele von jener ständigen Verfügbarkeit und dem schier überwältigenden Überangebot regelrecht überrollen lassen (wen wundert's!), wirkt sich das Konzept des Streamings auch auf unsere Sehgewohnheiten aus. Und auch wenn Veränderungen nun mal dem Lauf der Dinge entsprechen, bringen diese eben nicht nur Vor-, sondern wie in diesem Fall auch erhebliche Nachteile mit sich. Die Folgen eines unerbittlichen Kampfes um die Streaming-Krone zwischen Netflix, Amazon und Co. sind jedenfalls nicht nur bedenklich, sondern zerstören letztlich auch das (wunderbare) Heimkino-Erlebnis, wie wir es kennen...