Machen wir uns nichts vor: Die physischen Medien stehen vor dem Ende. 3D ist längst tot und die UHD-Blu-ray kam nicht mal dazu, jemals zum Standard erkoren zu werden. Und das ist nur logisch, denn der Standardkonsument bekommt auf Streamig-Plattformen alles geboten, was er braucht. Dass sich die Filmliebhaber in der klaren Unterzahl befinden, steht außer Frage. Und genau das führt letztlich auch zu den stark schwindenden Verkaufszahlen, die in den nächsten Jahren wohl noch drastischer fallen werden. Schon jetzt stellen sich Sammler vor allem Special Editions ins Regal, während Streamer für Filme ohnehin nicht mehr in den Laden gehen – alles, was dazwischen ist, interessiert kaum noch jemanden.
Dass das auch ökologische Vorteile mit sich bringt, weil durch die rückgängige Herstellung von Discs und Verpackungsmaterial beispielsweise an Ressourcen gespart wird, steht außer Frage. Die eigentliche Misere ist ja auch eine andere – und zwar der zügellose Konsum in Fast-Food-Manier, durch den sich auch unsere Sehgewohnheiten verändern. Freilich auch bedingt durch das Überangebot, das es so nie zuvor gab, nehmen sich viele gar nicht erst die Zeit, Filme wirklich zu sehen, zu reflektieren und sich seine eigenen Gedanken darüber zu machen. Denn letztlich leben wir in einer Leistungsgesellschaft, in der jeder nur noch nach mehr strebt, wodurch allerdings kaum noch die Zeit bleibt, um sich eingehend mit Dingen zu beschäftigen. Aber wie sollen wir auch jemals Zeit haben, wenn wir sie uns nicht nehmen?