Wir leben in einer schnelllebigen Zeit, in der wir laufend mit Veränderungen konfrontiert werden. Auch das Kino macht dabei keine Ausnahme und bietet dem Zuschauer immer wieder neue Möglichkeiten, das Filmerlebnis neu für sich zu entdecken. Klar, wer schon unbedingt nörgeln will, kann sich über die Ticketpreise beschweren, die am laufenden Band produzierten Neuauflagen altbekannter Stoffe oder das nervige Publikum – auch wenn all das doch irgendwie zu einem Kinobesuch dazugehört. Man trifft sich bei Popcorngeruch, nimmt inmitten von Gleichgesinnten Platz, die dem bevorstehenden Film ebenfalls mit Spannung entgegenfiebern und diskutiert im Nachhinein über das, was sich in den letzten zwei Stunden auf der Leinwand abgespielt hat. Man zelebriert das Kino gewissermaßen, warum also nicht auch das Heimkino?
Der Autor dieser Zeilen streamt zwar auch immer häufiger, genießt es gleichzeitig aber umso mehr, sich eine neue Blu-ray fürs Filmregal zu kaufen. Es gehört halt nichts dazu, einfach mal einen Film auf Netflix anzuspielen, um zu sehen, ob er was für einen ist. Wenn nicht, mach‘ ich ihn einfach wieder aus – was soll schon passieren?
Wenn ich aber in den Laden gehe, um mir einen Film zu kaufen, fälle ich Entscheidungen mit Sorgfalt. Immerhin steht hier auch Geld auf dem Spiel. Ich streife also durch die Gänge auf der Suche nach dem einen Film, den ich vielleicht im Kino verpasst habe und auf den ich in dem Moment Lust bekomme, in dem ich das Cover im Regal aufblitzen sehe. Zuhause angekommen, wird die neue Errungenschaft – und genau das ist eine Neuanschaffung dann auch! – direkt ausgepackt, das Wendecover gedreht und der Film an seinen rechtmäßigen Platz im Regal gestellt. All das sind, wie auch das Filme-aus-dem-Regal-suchen, Rituale, die nicht etwa ein (un-)nötiges Übel darstellen müssen, sondern vielmehr zur eigenen Freude am Kino beitragen können.