„Joker“ von Todd Phillips wurde von Anfang an als untypischer Vertreter aus dem Genre der Superheldenfilme beschrieben. Doch weil die Dreharbeiten sehr im Licht der Öffentlichkeit stattfanden, konnte man leicht den Eindruck gewinnen, dass hier ein „Joker“-Film gedreht wird, wie man ihn sich vorstellt: Joaquin Phoenix im Clownskostüm und mit weißer Schminke stiftet Panik und Chaos, lacht irre und wird am Schluss von der Polizei verhaftet.
Doch die ersten Stimmen von der CinemaCon 2019, wo der „Joker“-Trailer kürzlich gezeigt wurde, deuteten bereits an, dass der neue DC-Film kein Superheldenfilm ist – die herangezogenen Vergleiche reichen von „Taxi Driver“ bis „Requiem For A Dream“ und Regisseur Todd Phillips beschrieb seinen Film als „Tragödie“. Und wer den Trailer selbst gesehen hat, wird wohl zu demselben Schluss kommen. Statt Comic-Action à la „Avengers: Endgame“ oder selbst „The Dark Knight“ bekommen wir offenbar wirklich die „Charakterstudie einer geisteskranken Person“, die Schauspieler Marc Maron kürzlich versprach.
Darum geht's in "Joker"
Die genaue Handlung von „Joker“ wird noch geheim gehalten, doch der Trailer bestätigt nun, dass die Titelfigur Arthur Fleck (Joaquin Phoenix mit ganzem Körpereinsatz) eigentlich die Welt zum Lachen bringen will: Immerhin sagt er genau das. Wir sehen Fleck, wie er als Clown verkleidet ein großes Schild herumwirbelt, doch dann wird er von einer Gruppe Jugendlicher überfallen und zusammengeschlagen. Von hier an scheint Arthur immer weiter abzurutschen („Geht es nur mir so oder wird die Welt da draußen immer verrückter", kommentiert Fleck aus dem Off): Wir sehen, wie er in der U-Bahn als Freak beschimpft und verprügelt wird, wie er seine Mundwinkel im Spiegel zu einer Joker-Grimasse verzerrt und wie er offenbar Überfälle im Clowns-Make-Up durchführt.
„Joker“ kommt am 17. Oktober 2019 in die deutschen Kinos. Neben Phoenix sind noch Zazie Beetz („Deadpool 2“) als Arthurs Nachbarin, Frances Conroy („Six Feet Under“) als seine Mutter, Brett Cullen („Ghost Rider“) als Batman-Vater Thomas Wayne und Dante Pereira-Olson („A Beautiful Day“) als junger Bruce Wayne zu sehen. Schauspiel-Legende Robert De Niro spielt einen TV-Moderator, der dem Vernehmen nach einen Beitrag dazu leistet, dass Arthur zum Joker wird.