Warum „Catastrophe“ in Deutschland so wenig Fans hat und so selten in Bestenlisten auftaucht, können wir uns eigentlich nicht erklären. Liegt es daran, dass die Darsteller zu unbekannt sind, gibt es einfach zu viele andere Serien, die gesehen werden wollen oder sind Geschichten über dysfunktionale Familien out? Wir wissen es nicht, wollen euch „Catastrophe“ von und mit Sharon Horgan („Es ist kompliziert...!“) und Rob Delaney („Deadpool 2“) zum hiesigen Start der vierten und vermutlich leider letzten Staffel aber für dieses Wochenende unbedingt ans Herz legen. Auch wenn Konkurrent Netflix parallel wieder für jede Menge spannenden Serien-Nachschub sorgt (z.B. in Form von „Love, Death & Robots“ und den neuen „Arrested Development“-Folgen), lohnt sich daher definitiv auch ein Blick rüber zu Amazon Prime Video.
Darum geht's in "Catastrophe"
Sharon Morris (Sharon Horgan) ist eine Grundschullehrerin aus Irland und führt ihr chaotisches Single-Leben in London. Rob Norris (Rob Delaney) kommt aus Amerika und ist eigentlich nur in der britischen Hauptstadt, um zu arbeiten. Die beiden treffen sich in der Bar, landen im Handumdrehen in Robs Hotelbett und beginnen eine Sechs-Tage-Affäre mit zwei Kondomen, die in einer Schwangerschaft endet. Da Sharon eigentlich sowieso Mutter werden wollte und Rob tendenziell ein Optimist ist, zieht er zu Sharon nach London und die beiden wollen versuchen, eine Familie zu werden. Dafür sollten sie sich allerdings erst einmal kennenlernen...
Drei Staffeln lang lernen sich Sharon und Rob besser kennen, bekommen noch ein zweites Kind mit einem Namen, den Rob nicht aussprechen kann, schlagen sich mit skurrilen Freunden, Verwandten und „Mombies“ herum und versuchen das alltägliche Chaos der Familie Morris-Norris zu bewältigen – und der Zuschauer darf dabei hautnah mit dabei sein und mitfiebern. Denn die Hürden, die das Leben für Sharon und Rob bereithalten, sind häufig alles andere als lustig. Komplizierte Schwangerschaften, Alkoholprobleme und der Tod überschatten das Familienleben und den Serien-Machern gelingt es, diese Themen sensibel, realistisch und dennoch mit feinfühligem, toll geschriebenen Humor auf die Mattscheibe zu bannen.
Abschied von Carrie Fisher
Im Dezember 2016 starb die legendäre „Star Wars“-Schauspielerin Carrie Fisher, die in der dritten Staffel von „Catastrophe“ ihren letzten TV-Auftritt hatte, der ihr posthum sogar eine Emmy-Nominierung einbrachte. 18 Folgen lang spielte Fisher Robs Mutter Mia, die von ihrer neuen Schwiegertochter Sharon alles andere als begeistert war und für ihren Sohn stets Tipps und Tricks parat hatte, um das Familienleben in London einfach zu beenden – wenn sie nicht gerade mit einer ganz wichtigen Ebay-Auktion beschäftigt war.
Keine Frage, Fishers schrullige Figur ist der heimliche Star des insgesamt großartigen Ensembles von „Catastrophe“. In der vierten Staffel wird Fisher ebenfalls noch eine Rolle spielen, wenn auch nur indirekt. Mehr soll an dieser Stelle dazu allerdings nicht verraten werden.
Gibt es eine 5. Staffel von "Catastrophe"?
Ob und wann es eine fünfte Staffel „Catastrophe“ geben wird, ist bisher nicht klar. Im bis dato letzten Twitter-Statement dazu wird die vierte Staffel aktuell als „final“ bezeichnet, was für ein Ende der Serie spricht. In einem Interview mit Radio Times erklärte Rob Delaney, dass er sich allerdings vorstellen könnte, alle paar Jahre Neues von Rob und Sharon zu erzählen und spielte auf die Filme „Before Sunrise“, „Before Sunset“ und „Before Midnight“ von Regisseur Richard Linklater an, in denen ein Paar über mehrere Jahrzehnte begleitet wird. Wer weiß, vielleicht gibt es in zehn Jahren ein Wiedersehen mit Familie Morris-Norris – dann in ihren besten Jahren.
Alle vier Staffeln von „Catastrophe“ können jederzeit auf Amazon Prime Video angesehen werden.