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    Michael-Jackson-Doku "Leaving Neverland": Diese Konsequenz zieht ProSieben nach der Kontroverse

    Nachdem ProSieben bekanntgab, die umstrittene Doku auszustrahlen, reagierten viele Jackson-Fans entrüstet. Vor der Ausstrahlung wird es ein Spezial geben, in dem sich der Sender mit den Kontroversen auseinandersetzt.

    HBO

    In der vieldiskutierten Dokumentation „Leaving Neverland“ werden die Missbrauchsvorwürfe gegen den 2009 verstorbenen King of Pop Michael Jackson behandelt. Die mittlerweile erwachsenen James Safechuck und Wade Robson erzählen darin ausführlich von ihrer Zeit mit dem Musiker auf dessen Neverland Ranch und werfen ihm vor, sie als Kinder jahrelang sexuell missbraucht zu haben. ProSieben sicherte sich die Rechte, die vierstündige Doku auszustrahlen. Doch für die Ankündigung der Sendung gab es viel Gegenwind von einigen Jackson-Fans, die sich massiv an der Doku stören. Nun gab ProSieben bekannt, dass vor der Dokumentation am 6. April ein Special ausgestrahlt wird. Es beginnt um 19.05 Uhr.

    Im ProSieben-Spezial sollen die Reaktionen auf „Leaving Neverland“ zusammengefasst und aufgearbeitet werden. So werde nicht nur beleuchtet, wie Fans und Freunde zu der Dokumentation stehen, sondern auch, was Menschen, die die Missbrauchsvorwürfe glauben, von ihr halten. Der ProSieben-Chefredakteur Stefan Vaupel erklärt dazu außerdem (via DWDL): „In unserem ProSieben-Spezial stellen wir Fragen, die die Doku nicht stellt, und setzen uns mit den bedeutendsten Momenten im Leben des Superstars auseinander. Zudem gehen wir der Frage nach, wie die neuen Vorwürfe den Blick auf das Gesamtwerk von Michael Jackson verändern. Das hilft, die besondere Doku ‚Leaving Neverland‘ einzuordnen.

    Darum ist die Doku so umstritten

    Die vierstündige Doku ist sehr umstritten, da Jackson bereits zu Lebzeiten mit den Vorwürfen des Kindesmissbrauchs konfrontiert wurde und nach einem jahrelangen Gerichtsprozess im Jahr 2005 schließlich mit den Worten „Herr Jackson, Sie sind vollständig rehabilitiert. Sie sind ein freier Mann.“ von Richter Rodney Melville freigesprochen wurde. Die Familie des Künstlers schießt außerdem scharf gegen die Doku und hat Sender HBO, der den Film in den USA zeigte, bereits verklagt – ein Ausstrahlungs-Stop konnte sie bisher jedoch nicht bewirken. Kritisiert wird unter anderem, dass der Sänger sich nach seinem Tod natürlich nicht mehr selbst gegen die Dokumentation wehren und zu Wort kommen kann und auch seine Familie nicht vor die Kamera geholt wurde.

    Viele Filmkritiker, die den Film bereits beim renommierten Filmfestival in Sundance sehen konnten, zeigten sich dagegen schwer beeindruckt und halten „Leaving Neverland“ für glaubwürdig. Auch im Netz reagierten zahlreiche Menschen erschüttert auf die US-TV-Ausstrahlung, weil sie die Missbrauchsvorwürfe glauben.

    In Deutschland zeigten in den vergangenen Tagen viele Fans vor allem auf Twitter ihren Ärger über die „Leaving Neverland“-Ausstrahlung von ProSieben. Das Social-Media-Team des Senders reagierte auf verärgerte und aggressive Tweets bisher deeskalierend und souverän und betonte vor allem, dass es darum ginge, Menschen, die Missbrauchsvorwürfe erheben, zuzuhören. Die Redakteure zeigten auch Verständnis dafür, wenn jemand sein Idol in Schutz nehmen willDas nun geplante Spezial des Senders ist ein weiteres Indiz dafür, dass man sich durchaus mit den Kontroversen um die Dokumentation auseinandersetzen will.

    „Leaving Neverland“ läuft am 6. April 2019 in voller Länge im Anschluss an das Spezial in der Primetime auf ProSieben.

     

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