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    Kontroverse Doku über die Missbrauchsvorwürfe gegen Michael Jackson: Trailer zu "Leaving Neverland"

    Die vierstündige Michael-Jackson-Dokumentation erregte bereits beim Sundance Festival die Gemüter. Jetzt gibt es den ersten Trailer zu „Leaving Neverland“, in dem zwei mutmaßliche Opfer des „King of Pop“ ihre Geschichte erzählen.

    Kann man die Kunst vom Künstler trennen? Eine Frage, die uns im vergangen Jahr mehrfach beschäftigte, siehe Kevin Spacey oder Louis C.K., wird mit der kommenden Dokumentation „Leaving Neverland“ sicher ein weiteres Mal aufkommen. Denn was für den „House of Cards“-Star und den obszönen Komiker gilt, gilt für den „King of Pop“ erst recht. Michael Jackson wurde schon mehrfach sexuelle Belästigung vorgeworfen, in seinem speziellen Fall sollen sogar Kinder die Opfer sein.

    Bereits in den 90er Jahren gab es ein erstes Ermittlungsverfahren, das aber eingestellt wurde, nachdem der Kläger sich nach einer außergerichtlichen Einigung mit Jacksons Versicherung nicht mehr daran beteiligte. Von 2003 bis 2005 sorgte ein Gerichtsverfahren für viel Aufsehen, das aber mit einem Freispruch endete.

    Doch die Doku, deren Trailer gerade frisch herauskam, rollt die Vorwürfe erneut auf – mit schockierenden Details. In „Leaving Neverland“ kommen zwei mittlerweile erwachsene Männer zu Wort, die während ihrer Kindheit sehr viel Zeit mit Michael Jackson verbracht haben. Volle vier Stunden langen berichten James Safechuck und Wade Robson in aller Ausführlichkeit über ihre Erfahrungen mit dem Musiker und werfen ihm sexuellen Missbrauch vor. Der Film wurde bereits beim Sundance Film Festival gezeigt, wo das Gros der Kritiker begeistert war (bei Metacritic finden sich aktuell ausschließlich fünf positive Reviews mit einer Wertung von 79 Punkten) und der Film für heftige Reaktionen sorgte.

    Reaktionen zu "Leaving Neverland"

    David Ehrlich von IndieWire zeigt sich in seiner Kritik zum Film schockiert von den expliziten Details, die „Leaving Neverland“ offenbar ans Licht bringt: „Du wirst Michael Jackson nie wieder auf dieselbe Weise hören. Vielleicht wirst du ihn sogar nie wieder hören.“ Gegenwind kommt vom Anwalt des Michael Jackson Estates Howard Weitzman, der dem Regisseur der Doku Dan Reed in einem Brief vorwirft, niemanden von der Gegenseite interviewt zu haben: „Die Tatsache, dass HBO und seine Produktionspartner nicht mal versuchten, diese Leute zu erreichen, um die Glaubwürdigkeit der falschen Geschichten von Robson und Safechuck zu überprüfen, verletzt alle ethischen Normen des Dokumentationsfilms und des Journalismus.“ Regisseur Dan Reed selbst erklärt gegenüber Vice mit Bedauern: „Leider ist er nun mal ein Sexualverbrecher (sexual predator) und ich denke, dass eine Menge Leute ihre Sicht auf ihn ändern werden.“

    In den USA läuft „Leaving Neverland“ in zwei Episoden aufgeteilt am 3. und 4. März auf dem TV-Sender HBO. Über eine deutsche Veröffentlichung ist uns noch nichts bekannt.

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