SPOILER-Warnung: Seid euch bewusst, dass ihr euren Tag nicht zurückdrehen könnt. Wir müssen in unserem Artikel den Inhalt von „Happy Deathday“ und „Happy Deathday 2U“ verraten.
In „Happy Deathday 2U“ erfahren wir zusammen mit der mächtig angepissten Tree (Jessica Rothe), dass ihre nervige und tödliche „… und täglich grüßt das Murmeltier“-Erfahrung auf ein Experiment von Mitschüler Ryan (Phi Vu) und dessen Kumpanen zurückgeht. Die Nerds haben eine Maschine gebaut, mit der Zeit auf molekularer Ebene verlangsamt werden kann – oder so ähnlich. Die wissenschaftlichen Details sind für Tree genauso wumpe wie für uns Zuschauer. Fakt ist: Das Scheißteil ist außer Kontrolle geraten und damit für die Trees Zeitschleife (Teil 1) sowie Trees Zeitschleife in einer alternativen Realität (Teil 2) verantwortlich.
Tree muss darum wiederum sehr oft sterben, aber ihr und ihren Freunden gelingt es in „Happy Deathday 2U“ dann doch, die Zeitmaschine unter Kontrolle zu bekommen. Doch damit dürfte die Reihe noch nicht vorbei sein. Bevor wir euch drei vielleicht nicht ganz ernstgemeinte Konzepte für eine Fortsetzung vorstellen, müssen wir aber noch weiter auf das erste Sequel zurückblicken, genauer auf die Abspannszene.
Die Abspannszene von "Happy Deathday 2U"
Wer nach dem eigentlichen Ende direkt aufgesprungen ist, für den ist die folgende Information neu: Zwischen dem Abspann bekommen Tree, Ryan & Co. Besuch von ein paar Herren in schwarzen Limousinen. Sie arbeiten für die (übrigens tatsächlich existierende) DARPA, eine Abteilung des US-Verteidigungsministeriums, in der an neuen Technologien für das Militär geforscht wird (dabei springen auch manchmal praktische Dinge heraus, mit denen sich die Menschheit nicht umbringt, z. B. das Internet).
Die Schüler machen nun sehr schnell eine Erfahrung, die vor ihnen bereits von anderen klugen, aber noch ein bisschen naiven Köpfen gemacht wurde: Regierungen oder mächtige Unternehmen haben ein großes Interesse an Technologien, die auf dem Campus ganz unschuldig vor sich hin entwickelt wurden, potentiell aber die Welt verändern werden. Da Zeitmaschinen in diese Kategorie fallen, fackelt man bei der DARPA nicht lange.
Gerät und Kids werden direkt mitgenommen. In der Behörde soll die Clique nun helfen, die Zeitmaschine weiter zu testen. Schnell ist die Idee geboren, das am besten an Danielle (Rachel Matthews) zu tun, die sich in der alternativen Zeitlinie Trees Zorn zugezogen hat: Die egoistische Schulkameradin ist dort mit Carter (Israel Broussard) zusammen (was schon schlimm genug wäre, aber sie nutzt ihn dann auch noch als Hausaufgabenhilfe aus).
Aus Rache wird Danielle in die Zeitschleife gesteckt – aber ist dieser Bitch Move, den wir ganz zum Schluss von „Happy Deathday 2“ sehen, die Prämisse von „Happy Deathday 3“? Hier drei Szenarien, worum es im dritten „Deathday“, der bei Erfolg des Sequels garantiert kommen wird, gehen könnte:
Die langweiligste Lösung
„Happy Deathday 3“ wird ein Remake von „Happy Deathday“, nur dass eben Danielle denselben verdammten Tag immer und immer wieder durchleben muss. Bestimmt könnte auch sie ein netterer Mensch werden, so wie Tree im ersten Film, für einen dritten Teil jedoch wäre diese Idee ein bisschen dünn. Zumal Regisseur und Autor Christopher Landon uns im zweiten Film ja dank Zeitmaschine und alternativer Realität eine Abwandlung des Erstlings präsentierte – da wäre es enttäuschend, würde er nicht noch einen draufsetzen. Landon, der von Anfang an eine Trilogie im Sinn hatte, nannte seine Idee für „Happy Deathday 3“ gegenüber Entertainment Weekly „wirklich verrückt“. Alles klar – hier sind also zwei wirklich verrückte Szenarien:
Die beklopptere und bessere Lösung
Die Nummer mit Danielle in der „Deathday 2“-Abspannszene war ein Gag, ein Rausschmeißer, mehr nicht – im dritten Film geht es stattdessen darum, dass Tree und ihre Freunde von DARPA auf Zeitreisemissionen geschickt werden. Das wäre aus Sicht der Behörde nur logisch: Tree wäre als Anführerin des Teams so Zeitreise-erfahren wie kein anderer Mensch auf der Welt. Wo andere erst mal mindestens staunen, mutmaßlich sogar hyperventilieren würden, sobald sie sich in einer neuen Zeit wiederfinden, ginge Tree direkt an die Arbeit.
DARPA müsste ihr vor dem ersten Einsatz vielleicht ein bisschen Erholungsurlaub können, da ihr die Zeitschleifen ja körperlich zugesetzt haben, dann könnte es aber direkt losgehen. Weiterer Vorteil bei diesem Modell: Als Schüler sind Tree und die anderen einfach konkurrenzlos günstig, was die Lohnkosten angeht.
Team Tree wird im besten Terminator-Stil durch die Zeit geschickt und killt zum Nutzen der Menschheit. Da „Happy Deathday“ und „Happy Deathday 2U“ in der Produktion nicht viel gekostet haben, dürfte auch das Budget von „Deathday 3“ eher gering ausfallen – Christopher Landon wird sich daher wahrscheinlich auf einen Zeitsprung beschränken, damit nicht zu viele Sets gebaut werden müssen. Aber was ist dann mit der Deathday-Zeitschleife?
Die muss natürlich rein, klar: Wenn Tree und Co. also versuchen, im Auftrag der Regierung Baby-Hitler zu töten, werden sie dabei hart versagen und es dann immer und immer wieder probieren müssen (damit würden die ersten Teile außerdem gespiegelt werden: Die Killer sind nun die Guten!).
Die Lösung, die alles auf den Kopf stellt
Zeitreise-Killeraufträge wären eine nette Sache, aber so richtig würde uns diese Idee selbst nicht umhauen. Nein, für einen echten Mindfuck müsste Teil 3 alles auf den Kopf stellen, was in den ersten Filmen zu sehen war. Und das ginge so: Die verkaterte Tree wacht auch hier wieder im Zimmer von Carter auf und ja, es ist schon wieder Montag, der 18. April. Jetzt hat sie endgültig die Schnauze voll: Carter bekommt zur Begrüßung das Smartphone an den Kopf geworfen und stirbt an der Platzwunde. Der dann wie immer ins Zimmer platzende Ryan rennt erschrocken weg, um die Polizei zu rufen – was eine Jagd auslöst, an deren Ende Tree zwar im Kugelhagel stirbt, sich am nächsten Morgen aber überraschend besser fühlt. Sie merkt, dass sie für ihren Mord belohnt wurde…
… und zieht die korrekte Schlussfolgerung: Um die Zeitschleife ein für alle Mal zu beenden, muss sie selbst zur Killerin werden. Es ging beim Deathday nie darum, dass sie ihren Killer findet oder die Zeitmaschine – es ging darum, dass sie zur Killerin wird! Denn wie wir im alles enthüllenden Schluss-Twist lernen, vor dem Tree ihre komplette Clique gemeuchelt hat, Achtung, möglicher Riesen-Spoiler, befindet sich die Teenagerin die ganze Zeit über nur in einer Simulation, in die ihr Bewusstsein übertragen wurde. In der Zukunft nämlich, wo die „Happy Deathday“-Filme tatsächlich spielen, werden Auftragskiller auf diese Weise ausgebildet:
Die jungen Menschen müssen lernen, nett zu sein (siehe „Happy Deathday 1“), emotional gefestigt sowie klug werden (siehe „Happy Deathday 2“, wo Tree endlich Abschied von ihrer Mutter nimmt und von bzw. für die Nerds lernt) – und selbstverständlich müssen sie töten, töten, töten üben (siehe „Happy Deathday 3“). Wenn es wieder so fix geht wie bisher, könnte „Happy Deathday 3“ Ende 2020 in die Kinos kommen – sorry, falls wir euch jetzt schon gespoilert haben.