Nachdem sich Marvin Kren mit kurzweiligen Ausflügen ins Horrorgenre auch über die österreichischen Grenzen hinaus einen Namen machte – etwa mit „Blutgletscher“, der auf zahlreichen internationalen Festivals lief, oder seinem Kapitel der Horror-Anthologie „The ABCs Of Death“ –, fasste der gebürtige Wiener auch in Deutschland Fuß. Nach drei „Tatort“-Filmen, die er zwischen 2014 und 2015 inszenierte, folgte mit „4 Blocks“ schließlich der große Durchbruch. Die im Berliner Stadtteil Neukölln angesiedelte Crime-Serie wurde nicht nur mit zahlreichen Auszeichnungen wie dem Deutschen Filmpreis oder dem Jupiter Award geehrt, sondern zählte für uns mit Staffel zwei auch zu den 30 besten Serien des Jahres 2018.
Ob er mit seiner neuen Serie an diese Erfolge anschließen kann, bleibt erst einmal abzuwarten. Für „Freud“ verschlägt es den Filmemacher jetzt jedenfalls aus dem umkämpften Neukölln ins Wien des 19. Jahrhunderts – wie Kren bereits im Vorjahr im Gespräch mit dem Kurier verlautbarte, soll seine neue Serie trotz Titelfigur Sigmund Freud allerdings "keine wissenschaftliche Abhandlung werden, sondern ein spannender Thriller."
Darum geht es in "Freud"
Sigmund Freud (Robert Finster) hat es schwer im Wien des Jahres 1886 – einerseits wird den Theorien des Psychoanalytikers kaum Beachtung geschenkt (höchstens in Form skeptischer Gegenstimmen), andererseits bleiben auch die Patienten aus. Die Kehrtwende, die seinem Leben aber wieder Sinn gibt, lässt aber nicht lange auf sich warten: Polizist und Kriegsveteran Alfred Kiss (Georg Friedrich) tritt an ihn heran und bittet ihn um Hilfe bei einem besonders kniffligen Fall. Mit seinem Wissen soll Freud den ratlosen Gesetzeshüter dabei unterstützen, einen mysteriösen Mörder dingfest zu machen. Gemeinsam mit dem Medium Fleur Salomé (Ella Rumpf) nehmen sie die Fährte auf, um die geheimnisvolle Mordserie aufzuklären, die ganz Österreich in Schockstarre versetzt.
Wann erscheint "Freud"?
Wie Netflix nun bestätigt hat, haben die Dreharbeiten zu „Freud“ am 7. Januar 2019 begonnen. Marvin Kren wird die acht 45-minütigen Episoden aber nicht nur inszenieren, sondern gleichzeitig auch als Drehbuchautor und Produzent fungieren. Gedreht wird bis Mai in Wien und Prag, die Erstausstrahlung der Serie soll 2020 stattfinden. „Freud“ wird weltweit auf Netflix erscheinen, lediglich in Österreich wird die Serie erwartungsgemäß zunächst auf dem TV-Sender ORF, der das Format auch mitproduziert, zu sehen sein.