Eigentlich war mal ein ganzes Team von verurteilten Strafgefangenen ins All aufgebrochen, um ein Schwarzes Loch als Energiequelle nutzbar zu machen. Aber inzwischen sind nur noch Monte (Robert Pattinson, „Damsel“) und seine Tochter Willow (Jessie Ross, „The Frankenstein Chronicles“) als Besatzung des Raumschiffs übrig. Und während der Zuschauer das Vater-Tochter-Gespann dabei begleitet, wie sie sich so ganz allein und vollkommen isoliert in den Weiten des Alls zurechtkommen, erfährt das Publikum in Rückblenden, was eigentlich mit den übrigen Teammitgliedern geschehen ist. Offenbar haben die herrschsüchtige Bordärztin und Reproduktionswissenschaftlerin Dr. Dibs (Juliette Binoche, „Die Blüte des Einklangs“) sowie ihre wahnsinnigen Sex-Experimente etwas mit dem Tod eines Großteils der Besatzungsmitglieder zu tun…
Die Französin Claire Denis („Der Fremdenlegionär“, „35 Rum“) ist eine Regisseurin, die stets die Körper ihrer Figuren, egal ob vernarbt, trainiert oder tanzend, in ihren Filmen erforscht. In „High Life“ tut die 70-Jährige genau das nun zum ersten Mal in einem Science-Fiction-Setting und in englischer Sprache. Eine sperrige, aber zugleich auch unendlich faszinierende Weltraum-Odyssee. Und in der Hauptrolle der ehemalige Teenie-Superstar Robert Pattinson, der sich nun schon seit Jahren – übrigens ganz parallel zu seiner „Twilight“-Partnerin Kristen Stewart - zu einer echten Ikone des Indie-Kinos aufschwingt. „Good Time“ mit den Saftie-Brüdern, „Die versunkene Stadt Z“ mit James Gray, „Königin der Wüste“ mit Werner Herzog, „Maps To The Stars“ sowie „Cosmopolis“ mit David Cronenberg und jetzt eben noch „High Life“ mit Claire Denis – es gibt wohl kaum einen Schauspieler, der in den vergangenen Jahren einen noch besseren Geschmack für Regisseure bewiesen hat.
Nach seiner Weltpremiere auf dem Toronto International Film Festival im Herbst 2019 startet „High Life“ nun am 14. März 2019 auch in den deutschen Kinos. Warum das Sci-Fi-Horror-Drama für uns zu den meisterwarteten Filmen 2019 zählt, könnt ihr in unserer ausführlichen Kritik zum Film nachlesen, in der wir den Film als „kompromisslos und radikal“ sowie als „einzigartiges, schwarzes Juewel“ abfeiern:
High Life