Angesichts von in Fankreisen sehr kontrovers diskutierten DCEU-Filmen wie „Batman V Superman: Dawn Of Justice“ und „Justice League“, droht fast ein bisschen unterzugehen, dass auch der allererste DCEU-Film „Man Of Steel“ alles andere als unumstritten ist. Besonders das Finale mit dem apokalyptischen Kampf zwischen Superman (Henry Cavill) und General Zod (Michael Shannon) und seinen Mitstreitern steht dabei im Fokus der Kritik. Denn nicht nur verschwendet der Vorzeigesuperheld Superman hier, so der Vorwurf, keinen Gedanken darauf, die Bewohner von Metropolis zu beschützen, und nimmt zahllose Todesopfer in Kauf. Er schleudert seinen Widersacher Zod sogar selbst durch Wolkenkratzer und sorgt für Tod und Zerstörung.
Natürlich lässt sich hier auch einwenden, dass es dieser junge, unerfahrene Superman zum ersten Mal mit einem gleichstarken Widersacher zu tun bekommt und von dem Chaos, der Zerstörung und der ganzen Situation wohl auch selbst ziemlich überrascht wird. Doch so oder so scheint es, als ob die „Aquaman“-Macher um Regisseur James Wan aus der Kontroverse um die Schlacht von Metropolis ihre Schlüsse gezogen hätten und sich im neuen DC-Blockbuster bewusst davon distanzieren. Denn beim Kampf zwischen Aquaman (Jason Momoa) und Black Manta (Yahya Abdul-Mateen II) in der sizilianischen Stadt Erice gibt es auch immer wieder Momente, in denen Arthur Unschuldige rettet oder den Schaden begrenzt.
Erice vs. Metropolis
Natürlich kann auch Aquaman nicht alle Bewohner von Erice vor Black Manta und seinen Schergen in Sicherheit bringen, aber er gibt eben sein Bestes, um Kollateralschäden zu vermeiden, steckt dafür auch schon mal selbst einen Treffer ein und präsentiert sich einfach rundum heldenhafter – egal, ob er sich bei einer alten Dame dafür entschuldigt, dass er gerade durchs Dach in ihr Wohnzimmer gestürzt ist oder Unschuldige vor herumfliegenden Trümmern beschützt. Und trotz allem gelingt es ihm schlussendlich noch, seinen Gegner zu besiegen.
Es zeigt sich also: Wahrscheinlich hätte im Finale von „Man Of Steel“ aber nur eine einzige Szene gereicht, in der Superman einen Unbeteiligten aus einem einstürzenden Wolkenkratzer rettet, um den Großteil der Superman-Fans zufriedenzustellen, die sich danach über die unpassende Darstellung ihres Lieblingshelden beschwerten.
„Aquaman“ läuft seit dem 20. Dezember 2018 äußerst erfolgreich in den deutschen Kinos und ein baldiges Wiedersehen mit dem König von Atlantis ist mehr als wahrscheinlich. Ob Henry Cavill hingegen jemals die Chance erhalten wird, eine Superman-Darstellung abzuliefern, die alle Fans zufriedenstellt, ist ungewiss, denn aktuell scheint Superman in den Planungen von Warner keine große Rolle zu spielen.