Die Mannschaft der U-612 scheint in der Sequel-Serie zu Wolfgang Petersens legendärem Kino-Erfolg „Das Boot“ gerade erst das Schlimmste überstanden zu haben, da erwartet sie bereits die nächste Herausforderung. Nachdem der Antrieb der U-612 von einem gegnerischen Schiff zerstört wurde, treibt die Besatzung unter U-Boot-Kommandant und Meuterei-Anführer Ulrich Wrangel (Stefan Konarske) hoffnungslos auf dem weiten Meer. Die Männer müssen schleunigst einen Weg ans sichere Ufer finden, sonst werden sie zwar nicht ersticken, aber mit Sicherheit verhungern.
Doch auch die Lage an Land spitzt sich zu: Nachdem die französische Résistance einen erheblichen Schlag einstecken musste, kommt Gestapo-Kriminalrat Hagen Forster (Tom Wlaschiha) nicht nur der amerikanischen Widerstandskämpferin Carla Monroe (Lizzy Caplan), sondern auch der zwischen die Fronten geratenen Übersetzerin Simone Strasser (Vicky Krieps) auf die Schliche. Unterdessen treibt die Furcht vor den Konsequenzen ihrer Meuterei die Kollegen von Simones Bruder Frank (Leonard Scheicher) zu drastischen Maßnahmen…
Gab es tatsächlich Meutereien an Bord von U-Booten?
Bereits direkt nach seiner Ankunft an Bord der U-612 stiftete der verschollen geglaubte U-Boot-Kommandant Wrangel Unruhe unter der Besatzung. Und trotz einiger Gewissensbisse schlossen sich die meisten Männer ihrem neuen Kapitän an. Doch nachdem sie dem sicheren Tod nur knapp von der Schippe gesprungen sind, quält einige von ihnen insbesondere ein Gedanke: Wie sieht meine Strafe aus? Und diese Befürchtung ist durchaus berechtigt, denn nach dem deutschen Wehrstrafgesetz gilt die Meuterei als Straftat. Während Meuterer heutzutage mit einer Gefängnisstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren (je nach Schwere der Tat) zu rechnen haben, wurden Befehlsverweigerung oder -widersetzung im Zweiten Weltkrieg mit dem Kerker oder, wie sie auch die Besatzung der U-612 fürchtet, einer Exekution bestraft.
Und Meutereien gab es in der Schifffahrtsgeschichte tatsächlich. Die bekannteste ist wohl der Streit auf dem Segelschiff Bounty, der bereits zahlreich verfilmt wurde, zuletzt 1984 in „Die Bounty“ mit Mel Gibson, Anthony Hopkins und Liam Neeson. Meutereien auf U-Booten sind allerdings nicht überliefert, doch ein Aufstand auf dem Minensuchboot M-612 sorgte in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs für Aufsehen. Obwohl sich das Kriegsschiff am 5. Mai 1945 in einem Gebiet befand, das im Auftrag des letzten Reichspräsidenten Karl Dönitz eine Kapitulation unterzeichnete, brach die M-612 in das lettische Kurland auf, um dort deutsche Truppen und Zivilisten vor den sowjetischen Truppen zu evakuieren. Als die Mannschaft allerdings davon erfuhr, übernahm sie das Schiff und hielt die Offiziere und Obersten als Geiseln. Die Meuterei der M-612 nahm ein jähes Ende, als ein zufällig entgegenkommendes Schnellboot auf das Minensuchboot aufmerksam wurde. Noch am selben Tag wurden auf Anforderung des Minenschiff-Führers elf Besatzungsmitglieder zum Tode und vier weitere zu Zuchthausstrafen von drei Jahren verurteilt. Die Hinrichtungen fanden noch an Bord der M-612 statt.
Sind alle Seemänner so abergläubisch?
An Bord der U-612 zerbricht sich insbesondere der junge Thorsten Hecker (Leon Blaschke) den Kopf darüber, ob nicht er an allem Unheil, das ihm und seinen Kollegen geschieht, schuldig sei. Schließlich besagt in der Sequel-Serie zum Filmklassiker „Das Boot“ eine Seemannsweisheit: Jungfrauen an Bord bringen Unglück. Thorstens Aberglaube verführt den jungen Matrosen sogar zu einer schrecklichen Tat…
Und tatsächlich: Aberglaube ist unter den Männern der See weit verbreitet. Besonders in der Vergangenheit waren Frauen, wie auch Ordenspriester, strengstens verboten und wurden als Unglücksbringer angesehen. Sogar Bananen bringen dem Aberglaube nach nur Pech auf Wasser. Talismane und speziell Tätowierungen hingegen sollen sichere Glücksbringer sein, genauso wie Katzen. Die kuscheligen Vierbeiner sind gleich in doppelter Hinsicht hilfreich: Glücksbringer und Mäusebekämpfung in einem. Zudem stechen abergläubische Seemänner am Besten nie an einem Freitag in See. Ausreichend Münzen sollte man auch immer parat haben, denn wirft man bei Fahrtbeginn eine Münze über Bord, so soll einer guten Fahrt nichts im Wege stehen – das besagt zumindest der Aberglaube.
Anders als in „Das Boot“ allerdings dargestellt, bringt eine Jungfrau vielmehr Glück als Pech: Ein neues Schiff sollte immer von einer Jungfrau getauft werden, sonst macht der Dampfer später noch Zicken (wie die „Alte“ zu Hause, so die etwas überholte Weisheit weiter).
Gibt es eine 2. Staffel von "Das Boot"?
Nach einem fatalen Show-Down zwischen Gestapo-Kriminalrat Hagen Forster und der Résistance, sowie der Rückkehr der U-612 nach La Rochelle, scheint die Eventserie „Das Boot“ zunächst zu einem in sich geschlossenem Ende zu kommen. Doch dann nimmt uns die Sky-Eigenproduktion mit auf einen kleinen Abstecher über den großen Teich. In den USA sitzt Samuel Greenwood (Vincent Kartheiser) wieder an seinem gewohnten Arbeitsplatz, und empfängt einen überraschenden Gast: Die Geschichte von „Das Boot“ ist also beileibe noch nicht auserzählt.
Und das sieht auch der Pay-TV Sender Sky so und lässt die U-Boot-Mannschaft erneut in See stechen. Am 6. Dezember verkündete Sky, dass aufgrund des großen Erfolges von „Das Boot“ eine zweite Staffel in Auftrag gegeben wurde. Die Dreharbeiten beginnen voraussichtlich 2019. Welcher U-Boot-Fahrer sich allerdings erneut an Bord traut und ob wir weiterhin in La Rochelle bleiben, ist noch nicht bekannt. Doch in der Zwischenzeit liefert Sky Nachschub mit gleich zwei Eigenproduktionen: Das Weltuntergangsdrama „8 Tage“ und der Krimi-Thriller „Der Pass“. Zwar steht für „8 Tage“ noch kein konkreter Ausstrahlungstermin fest, doch die achtteilige erste Staffel der von der skandinavischen Erfolgsserie „Die Brücke - Transit in den Tod“ inspirierten Serie „Der Pass“ startet am 25. Januar 2019 bei Sky.
Nach der Ausstrahlung der ersten Staffel von „Das Boot“ bei Sky 1 können alle acht Episoden der Serie nach wie vor über die Streamingdienste Sky Ticket, Sky Go und Sky On Demand abgerufen werden.