Es ist nicht das erste Mal, dass sich Netflix einen Film sichert, der eigentlich fürs Kino gedacht war, und er dann statt auf der großen Leinwand direkt auf der Plattform des Streaming-Giganten landet. Erst kürzlich war dies bei Andy Serkis‘ „Dschungelbuch“-Adaption „Mogli“ der Fall, ganz ähnlich lief es zuvor auch schon bei „The Cloverfield Paradox“, hierzulande betraf es außerdem etwa auch auf Alex Garlands Sci-Fi-Meisterwerk „Auslöschung“. Nun ist der Horror-Thriller „Eli“ laut Collider das neueste Werk, das unerwartet nicht das Licht der Kino-Leinwand, sondern lediglich das der heimischen Bildschirme erblicken wird.
Im Zentrum von „Eli“ steht ein gleichnamiger Junge (Charlie Shotwell), der unter einer rätselhaften Autoimmunerkrankung leidet und deswegen völlig abgeschottet von der Außenwelt lebt. Nachdem die verschiedensten Heilversuche keinen Erfolg brachten, sollen nun die experimentellen Methoden einer geheimnisvollen Ärztin (Lili Taylor) endlich für Besserung sorgen. Doch die intensive Behandlung hat ungeahnte Folgen. Inszeniert wurde „Eli“ von Ciarán Foy („Sinister 2“, „Citadel“) nach einem Skript, das 2015 auf der sogenannten Black List der besten noch unverfilmten Hollywood-Drehbücher stand. Zur weiteren Besetzung gehören Kelly Reilly („Eden Lake“), Max Martini („Fifty Shades Of Grey“) und Sadie Sink („Stranger Things“).
Paramount und Netflix
Wie schon bei „The Cloverfield Paradox“ ist es erneut das Studio Paramount, das Netflix hier die globalen Rechte für einen geplanten Kinofilm verkauft hat. „Eli“ soll laut Collider bei Testscreenings zwar gut angekommen sein, allerdings hätte man bei Paramount wohl nicht so recht gewusst, wie man den Film wirklich gewinnbringend vermarkten sollte. Der Hollywood-Konzern und der Video-On-Demand-Anbieter pflegen schon länger ein gutes Verhältnis, wie die vorherigen Übereinkünfte zeigten.
Kürzlich haben die beiden Firmen außerdem einen neuen Deal geschlossen, der beinhaltet, dass Paramount ausgewählte Werke direkt exklusiv für Netflix produziert. Künftig könnten einzelne Filme des Studios also vielleicht mit mehr Vorlauf für den Streamingdienst realisert und nicht erst kurzfristig aus den Kinos „geklaut“ werden, wie jetzt auch wieder bei „Eli“.
Ursprünglich sollte „Eli“ auch hierzulande nämlich schon am 3. Januar 2019 in den Lichtspielhäusern starten, von Promomaterial gab es allerdings bislang keine Spur. Erst kürzlich hat Paramount diesen Kinostart dann gestrichen, die Hintergründe dafür oder einen Ersatztermin konnte man uns auf Nachfrage allerdings nicht nennen. Die neueste Entwicklung scheint hier jetzt aber zumindest etwas Klarheit zu bringen. Wann der Film – dann wohl direkt parallel zum US-Release auch in Deutschland – nun bei Netflix landet, ist jedoch noch nicht bekannt.