Rami Malek hat sich zu Queens Einfluss auf die Darstellung von Freddie Mercury im Biopic „Bohemian Rhapsody“ geäußert. Die Bandmitglieder Brian May und Roger Taylor, die den Film auch selbst co-produziert haben, gerieten zuvor bekanntermaßen mit dem eigentlich für die Rolle vorgesehenen Sacha Baron Cohen aneinander, weil der „Borat“-Star eine andere Vorstellung davon hatte, wie der frivole Frontmann auf der Leinwand porträtiert werden solle. Während Cohen ein Enthüllungswerk mit Nacktheit und Exzess im Kopf hatte, wollten Mercurys Bandkollegen ihrem Freund vor allem ein positives Denkmal setzen, das nicht zu sehr über die Stränge schlägt. Mit „Bohemian Rhapsody“ ist ihnen das auf jeden Fall gelungen. Auch wir attestierten dem Film in unserer Kritik vor allem Familientauglichkeit und Wohlfühlcharakter.
Bohemian RhapsodyMalek ging in einem Interview mit The Hollywood Reporter nun näher darauf ein, was der Band bei der Darstellung Mercurys besonders wichtig gewesen sei und welche Aspekte seines Lebens absichtlich ausgelassen wurden. Außerdem sprach er über seine persönliche Verbindung zu der (Kunst-)Figur Freddie Mercury und die Schwierigkeiten, die damit einhergehen, sich nur auf einen Abschnitt im Leben des Rock-Superstars konzentrieren zu können.
"Nicht hedonistisch oder schlüpfrig"
Auf die Frage, ob die Band den Filmemachern vielleicht sogar verbot, bestimmte Aspekte von Freddie Mercurys Leben zu zeigen, antwortete Malek wie folgt:
„Ich hatte nie diesen Eindruck. Sie hätten auch gerne die gesamte Freddie-Mercury-Geschichte erzählt, aber wir haben zwei Stunden. Und in diesen zwei Stunden wollten [Taylor und May] Freddies Leben zelebrieren und es gab dabei definitiv die bewusste Entscheidung, den Film nicht hedonistisch oder schlüpfrig zu machen. Ich denke, wir hätten gerne mehr von der Beziehung zwischen Freddie und Jim [Hutton] gezeigt, gegen Ende seines Lebens. Diese Beziehung ist absolut hinreißend und ginge es nach mir, würde ich gerne noch eine Stunde an den Film dranhängen und ein paar Lücken füllen.“
„[…] Am Ende musst du, finde ich, ein paar ausgewählte Aspekte seines Lebens beleuchten, zeigen, wie herausfordernd er als Künstler war und mit welchen Vorurteilen er aufgeräumt hat. […] Ich weiß, dass es immer polarisierende Aspekte an diesem Film geben wird. Da führt kein Weg dran vorbei. Man kann auch die andere Version dieses Films machen, aber wir mussten uns eben auf eine Zeitperiode konzentrieren und wir wollten immer das Live Aid Konzert als Rahmen für den Film. Das hat uns vor einige Hindernisse gestellt, die schwer zu umschiffen waren.“
„Bohemian Rhapsody“ läuft seit dem 31. Oktober 2018 in den deutschen Kinos und ist schon jetzt das erfolgreichste Musiker-Biopic aller Zeiten.