Großmaul Deadpool ist dafür bekannt, mit bösen Buben kurzen, blutigen Prozess zu machen und dabei kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Doch genau darauf müssen Zuschauer von „Once Upon A Deadpool“ verzichten. Bei dem Film handelt es sich nämlich um eine um explizite Gewaltdarstellung und Schimpfworte erleichterte Schnittfassung von „Deadpool 2“, die in den USA am 12. Dezember 2018 in die Kinos kommt und nicht mehr das auf ein erwachsenes Publikum abzielende R-Rating (hierzulande gab es eine FSK-Freigabe ab 16), sondern das familienfreundlichere PG-13-Rating bekommen hat.
Nicht einfach nur geschnitten
Doch „Once Upon A Deadpool“ ist für Fans des mutierten Söldners nun nicht unbedingt ein Grund, auf die Barrikaden zu gehen und Fox pure Geldmacherei vorzuwerfen. Nicht nur wird ein Teil des neuen Ticketerlöses für wohltätige Zwecke genutzt, für die neue Filmfassung selbst wurde durchaus auch etwas mehr Aufwand betrieben, der über bloße Kürzungen hinausgeht. So haben sich Hauptdarsteller Ryan Reynolds, Regisseur David Leitch sowie das Autoren-Duo Rhett Reese und Paul Wernick noch einmal zusammengefunden, um auch einige neue Szenen für die „Deadpool“-Weihnachtsgeschichte auf die Beine zu stellen, in denen auch ohne Kraftausdrücke der typische Deadpool-Humor aufblitzt.
Neben kleineren Einschüben zwischendurch wie etwa dem im obigen Trailer zu sehenden witzigen Seitenhieb auf Pixars Animations-Abenteuer „Oben“, wurde vor allem eine komplett neue Rahmenhandlung hinzugefügt, die sich an der der kultigen Fantasy-Komödie „Die Braut des Prinzen“ orientiert, in der Peter Falk einem jungen Fred Savage („Wunderbare Jahre“) die Handlung des Films erzählt. Statt Falk präsentiert hier nun Deadpool dem mittlerweile erwachsenen Savage eine Gute-Nacht-Geschichte. Schon in der Vorschau darauf legen die „Deadpool“-Macher wieder jede Menge Selbstironie an den Tag. So eröffnet der gegen seinen Willen von Deadpool festgehaltene Savage seinem geschockten Gegenüber, dass er „richtige“ Marvel-Filme (also die MCU-Abenteuer der Marvel Studios) den von Fox realisierten Auftritten der Helden der Comic-Schmiede vorziehe. Letztere seien nämlich ganz so, als würden die Beatles von Nickelback produziert werden. Das wäre zwar immer noch Musik, aber halt scheiße. Autsch!
Auch in Deutschland?
Ob Zuschauer auch in der jugendfreien Version von „Deadpool 2“ mehr mit dem Titel-Antihelden anfangen können als Ex-Kinderstar Fred Savage, zeigt sich zur Weihnachtszeit in den USA. Bezüglich einer möglichen deutschen Veröffentlichung von „Once Upon A Deadpool“ konnte uns Fox bislang noch keine Auskunft geben.