30 Jahre haben „Die Simpsons“ bald auf dem Buckel. Seit der ersten Staffel gehört dabei auch Kwik-E-Mart-Besitzer Apu Nahasapeemapetilon zum Figurenensemble der Trickserie. Doch in den vergangenen Jahren wurden die kritischen Stimmen zur klischeebeladenen indischen Figur immer lauter, die wegen ihrer großen Popularität dazu beigetragen haben soll, das Bild einer ganzen Menschengruppe negativ zu prägen. Zu den Kritikern gehört auch Film- und Serienproduzent Adi Shankar („Castlevania“, „Dredd“), der von mehreren Insider-Quellen erfahren haben will, dass man die Figur künftig einfach nicht mehr in der Serie auftreten lassen will, um dem Thema aus dem Weg zu gehen. Diese Behauptung rief nun auch den langjährigen „Simpsons“-Showrunner Al Jean auf den Plan, der klarstellte, dass Shankars Informationen in diesem Fall nicht verlässlich seien:
„Adi Shankar ist kein Produzent der ‚Simpsons‘. Ich wünsche ihm alles Gute, aber er spricht nicht für unsere Serie“, verbannte Jean Shankars vermeintliche Enthüllung auf Twitter (vorerst) ins Reich der Gerüchte, ohne sich allerdings wirklich konkret über Apus „Simpsons“-Zukunft zu äußern. Zwar scheint er anzudeuten, dass man die Figur nicht einfach kommentarlos aus der Serie streichen wird, unklar bleibt allerdings weiterhin, ob die Kontroverse um Apu (die etwa auch prominent in der Dokumentation „The Problem With Apu“ aus dem Jahr 2017 aufgegriffen wurde) noch einmal in der Serie selbst adressiert wird. Denn selbst wenn Apu weiterhin zum „Simpsons“-Ensemble gehören wird, sieht der selbst indischstämmige Shankar die Gefahr, dass die Figur, wie sich zuletzt schon abzeichnete, weiter in den Hintergrund rücken und auf die Kritik an ihr nicht mehr eingegangen wird.
Adi Shankars Antwort
In einer Antwort auf Jeans Tweet gibt Shankar zu bedenken, dass es nur noch mehr Öl ins Feuer gießen würde, wenn man das Thema ignorieren würde und schlägt stattdessen vor, sich der Sache auf konstruktive Weise zu nähern, um auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen:
Den bisher einzigen Versuch, die Apu-Kontroverse innerhalb der Serie anzupacken, gab es in einer Folge der 29. Staffel. Doch dass sich Lisa und Marge in einem Gespräch etwas gleichgültig wunderten, wie etwas, das vor Jahrzehnten noch als harmlos galt und bejubelt wurde, plötzlich politisch unkorrekt sein kann, stieß viele Kritiker erst recht vor den Kopf. Nun bleibt abzuwarten, ob Al Jean und sein Team, die Problematik demnächst noch einmal in ihrem Serien-Dauerbrenner angehen oder sie tatsächlich totschweigen werden. In den USA ist kürzlich die 30. „Simpsons“-Staffel gestartet, in der die Kultfigur bislang nur am Rande vorkam.