Den Autoren der „Simpsons“ wird eine langjährige Stereotypisierung südasiatischer Kultur vorgeworfen. Die Figur Apu Nahasapeemapetilon sei als Karikatur eines Inders verletzend und schädlich für das Bild, das Amerikaner von asiatischen Immigranten hätten, so die Anschuldigung. Nachdem die Problematik in einer kürzlich gesendeten Episode aufgegriffen und laut Kritikern nur äußerst unbefriedigend behandelt wurde, rückte das Thema und die damit verbundene Diskussion um Politcal Correctness in den „Simpsons“ wieder in den Vordergrund.
Azaria fordert grundlegende Veränderungen
Apu-Sprecher Hank Azaria äußerte sich nun im Interview mit Stephen Colbert ausführlich zu seiner Position in der Debatte. Zuletzt hatte Azaria im Januar 2018 auf die Kritik reagiert, nach „langem Nachdenken“ wolle er sich jetzt noch einmal an dem Gespräch beteiligen. Er sei „absolut bereit“, seinen Posten als Sprecher der Figur auf- oder abzugeben und würde „mit Freude“ das Feld räumen, sollte es eine Neuausrichtung Apus verlangen. Auf die Gefühle südasiatischer Menschen zu hören, sei für ihn gerade das Wichtigste, die Darstellung der Figur an deren Wünsche anzupassen für ihn nicht nur sinnvoll, sondern auch „das Richtige“.
Zudem plädiert Azaria auf mehr indisch-stämmige und südasiatische Autoren im Writers' Room, die Apus Entwicklung mit ihren persönlichen Erfahrungen anreichern könnten. Er sprach davon, dass nicht nur eine Quote erfüllt werden müsse, sondern die Zeichnung der Figur tatsächlich in die Hände immigrierter Autoren gelegt werden sollte. Für sein Statement bekam er via Twitter Lob von Filmemacher und Comedian Hari Kondabolu, der in seiner Dokumentation „The Problem With Apu“ eine Stellungnahme Azarias gefordert hatte.
Azarias Late-Night-Auftritt könnt ihr euch hier ansehen:
In den USA läuft derzeit die 29. Staffel der „Simpsons“, in Deutschland hat diese bisher noch keinen Ausstrahlungstermin.