Eigentlich hatte man ja geglaubt, dass solche Straßenfeger mittlerweile der Vergangenheit angehören. Schließlich schauen immer mehr Zuschauer Serien dann, wann sie wollen, und nicht unbedingt zur Erstausstrahlung im linearen Fernsehen. Aber mit der Thriller-Serie „Bodyguard“ ist der BBC doch noch mal so etwas wie ein Straßenfeger gelungen: Mehr als zehn Millionen Zuschauer haben die Originalausstrahlung der ersten Folge live mitverfolgt (und auch bei der fünften Episode sind davon immer noch starke acht Millionen übriggeblieben). In der heutigen Fernsehlandschaft ein unglaublicher Erfolg. Zugleich aber auch einer, den die Serie außerhalb Großbritanniens nicht wird wiederholen können – und zwar aus einem ganz einfachen Grund: In den meisten anderen Märkten erscheint die Serie direkt bei Netflix.
Ein "Game Of Thrones"-Star in der Hauptrolle
In „Bodyguard“ von Serienschöpfer Jed Mercurio („Line Of Duty“) geht es um die Story des zwar heldenhaften, aber auch aufbrausenden Kriegsveteranen David Budd (Richard Madden, Robb Stark aus „Game Of Thrones“). Nach seiner Entlassung aus dem Militärdienst wechselt er das Fach und verdient sich fortan als Personenschützer. Seine neueste Aufgabe lautet, die ambitionierte Innenministerin Julia Montague (Keeley Hawes) zu beschützen. Allerdings hält David von deren politischen Ansichten so gar nichts – und als er in der Position als ihr Bodyguard mit ansieht, wie der politische Apparat tatsächlich funktioniert, wird er in dieser Einschätzung nur noch bestärkt. Für den impulsiven Ex-Soldaten bedeutet das einen immer schwieriger werdenden Spagat zwischen Pflichterfüllung und seiner eigenen persönlichen Überzeugung.
Die sechs Folgen der ersten Staffel „Bodyguard“ sind ab dem 24. Oktober 2018 auf Netflix verfügbar. Dabei verfolgt der Streaming-Dienst übrigens immer häufiger die Strategie, mit lokalen TV-Sendern zusammenzuarbeiten, die die Serien dann zunächst im eigenen Land ausstrahlen, bevor Netflix die Serien dann im Rest der Welt auf seinem Streaming-Portal auswertet.