Der aus Uruguy stammende Autor und Regisseur Guillermo Amoedo hat sich bereits mit „The Stranger“ und „Retorno“ einen Namen in Genrekreisen gemacht. Nun wendet er sich mit der mexikanischen Produktion „The Inhabitant“ dem Exorzismus-Subgenre zu, das sich bis heute vor allem in den stark katholisch geprägten Ländern Mittel- und Südamerikas großer Beliebtheit erfreut. Aber statt einfach nur die übliche Laier abzuspulen, hat sich Amoedo einige Storykniffe einfallen lassen, um den bekannte Plot eines besessenen Mädchens auf eine möglichst frische Art zu erzählen.
Wir haben „The Inhabitant“ schon auf dem Fantasy Filmfest gesehen und müssen sagen, dass ihm das auch gelungen ist. Zwar ist der Film nicht megaspannend, aber die Wendungen sitzen. Zudem entwickelt der Film durch seine Rückblendenstruktur, die das aktuelle Geschehen mit den Kindheitserlebnissen der Protagonistinnen in Beziehung setzt, auch thematisch eine ziemliche Tiefe – inklusive allerlei bissiger Seitenhiebe auf die katholische Kirche und die archaisch geprägte mexikanische Gesellschaft.
Darum geht’s in "The Inhabitant"
Ana (Carla Adell), Camila (Vanesa Restrepo) und Maria (María Evoli) schulden einem Gangster viel Geld, weshalb sie in das Anwesen des steinreichen Senators José Sánchez-Lermontov (Flavio Medina) einsteigen. Sie haben einen Tipp bekommen, dass im Tresor eine große Menge Bargeld liegen soll. Aber der Hinweis stellt sich als falsch heraus. Stattdessen stößt das Einbrecher-Trio im Keller auf die gefesselte und gar nicht gesund aussehende Tochter des Besitzerehepaares. Aber statt auf die Eltern zu hören, die immer wieder beteuern, dass es einen sehr guten Grund dafür gäbe, warum ihre Tochter da an einem Tisch gefesselt im Keller herumliegt, lassen sich die Frauen nicht davon abhalten, das Mädchen zu befreien. Mit schwerwiegenden Folgen, die sogar vor dem Vatikan nicht haltmachen…
„The Inhabitant“ läuft aktuell noch auf dem Fantasy Filmfest. Am 26. Oktober 2018 erscheint er dann auf DVD und Blu-ray.