„Hext Superman bald auf Netflix?” fragten wir Anfang August, als Henry Cavill öffentlich großes Interesse bekundete, den weißhaarigen Hexer Geralt von Riva in der Serienadaption „The Witcher“ zu spielen. Gestern gab es dann die Antwort: Ja, Superman wird tatsächlich auf Netflix hexen, denn Henry Cavill, jüngst mit „Mission: Impossible - Fallout” in den Kinos, wurde offiziell verpflichtet. Dass er vom Aussehen her wunderbar in die Rolle passt, zeigte bereits eine nicht offizielle Photoshop-Kreation:
Dieses Bild könnten sich die Kostüm- und Maskenbildner der Netflix-„Witcher“-Serie wohl genau so als Vorlage nehmen. Mit Henry Cavill wird aber nicht nur jemand in die Hauptrolle schlüpfen, der die körperliche Eignung mitbringt – der Schauspieler scheint auch einfach Bock auf die Rolle des zur Monsterjagd geschaffenen Hexers Geralt zu haben, weil er die Geschichten mag und die Spiele auch selbst zockte.
Henry Cavill: Zocker und Leser
Im Interview mit IGN verriet Henry Cavill etwa einen Monat vor seiner offiziellen Verpflichtung, dass er das 2015 veröffentlichte „The Witcher 3: Wild Hunt“ gleich zweimal durchgezockt hat. Das Action-Rollenspiel ist als Finale der Reihe gedacht (und bisher scheint „Witcher 4“ auch tatsächlich nicht in Entwicklung zu sein). Cavill hat sich aber nicht nur vor die Kiste geklemmt, um in die mittelalterliche Fantasy-Welt einzutauchen, sondern offenbar auch gemütlich in den Lesesessel gesetzt.
Bevor 2007 das erste „Witcher“-Spiel in den Handel kam, schrieb der polnische Autor Andrzej Sapkowski die Vorlagen. Neben einigen Kurzgeschichten besteht die Geralt-Saga vor allem aus einer fünfteiligen Buchreihe, deren erster Band „Das Erbe der Elfen“ 1994 in Polen erschien (2008 dann in Deutschland) und die 1999/2011 mit „Die Dame vom See“ beendet wurde. Seitdem erschien mit „Zeit des Sturms“ (2013/2015) noch ein weiterer Einzelroman. Für Cavill sind die Bücher „großartig“ und er empfiehlt jedem, sie zu lesen. Darin werden die aus den Spielen bekannten Figuren eingeführt und viele Hintergründe erläutert.
Von Anfang an Bock gehabt
Lauren S. Hissrich („Marvel's Daredevil“) verantwortet die Netflix-Serie „The Witcher“ als Showrunnerin, trifft also die wichtigsten Entscheidungen zur Besetzung, Handlung und Stil. Als Henry Cavill gestern offiziell verkündet wurde, twitterte sie, dass er von Anfang an für das Projekt geglüht habe, ohne dass er ein Wort der Serien-Drehbücher gelesen hätte:
„Ich habe [Henry Cavill] zuerst getroffen. Ich hatte da weder Autoren, noch Skripte – nur grünes Licht und viel Leidenschaft. Das war vor vier Monaten, und ich habe niemals die Leidenschaft vergessen, die er mitbrachte. Er IST Geralt. Er war es immer. Ich bin so aufgeregt, Henry Cavill in der „Witcher“-Familie begrüßen zu dürfen.“
Und was macht Cavill selbst, nun, da er seine Traumrolle bekommen hat? Er ändert als erste Amtshandlung schon mal standesgemäß den Namen seines Netflix-Accounts und verkündete, fortan per Brief nur noch in Kaer Morhen, der Festung der Hexer, erreichbar zu sein:
Die Serie „The Witcher“ soll 2020 auf Netflix veröffentlicht werden. Henry Cavill nach werde dazu „ein bisschen was“ aus den Spielen und „sehr viel“ Material aus den Büchern verwendet.