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    Gute Nachrichten: ProSieben und RTL müssen weiterhin in schlechter Qualität senden

    Weil sich immer noch sehr viele Zuschauer weigern, zum (kostenpflichtigen) HD-Angebot der Privatsender zu wechseln, werden diese wohl auch nach 2022 weiterhin das (miese) SD-Signal ausstrahlen.

    RTL

    Es gibt in Deutschland mittlerweile nur noch eine vergleichsweise geringe Menge an Fernsehgeräten, die nicht dazu in der Lage sind, Programme in HD-Qualität zu verarbeiten – und trotzdem empfängt aktuell nur jeder fünfte Fernsehzuschauer die (kostenpflichtigen) HD-Programme der Privatsender. Alle anderen begnügen sich mit dem weiterhin kostenfreien, aber qualitativ deutlich schlechteren SD-Signal.

    Allerdings könnten die Privatsender daran durchaus etwas ändern – und zwar indem sie das SD-Signal einfach abschalten und ihre Programme zukünftig nur noch in HD senden. Aber da gibt es zwei Probleme…

    Die Lage bis zum Jahr 2022

    Es gibt eine Entscheidung des Bundeskartellamts, laut der Privatsender ihr Programm bis einschließlich 2022 kostenfrei anbieten müssen. Würden RTL, ProSieben & Co. vor dem Ende dieser Frist ihr SD-Signal abschalten, müssten sie laut der Entscheidung zwangsläufig ihr HD-Programm kostenlos ausstrahlen. Nur solange das SD-Signal für den Empfänger kostenfrei bestehen bleibt, haben die Sender also die Möglichkeit, für ihr HD-Programm einen Aufschlag zu verlangen.

    Weil sich die Sender dieses Zusatzgeschäft ganz sicher nicht entgehen lassen wollen, ist das SD-Signal der Privatsender also bis 2022 praktisch gesichert. Aber damit bleibt natürlich die große Frage, wie es nach dem Ende der Kostenfrei-Vorgabe durch das Bundeskartellamt weitergeht.

    Die Lage ab dem Jahr 2023

    Jetzt wird es spannend. Ab 2023 könnten die Privatsender nämlich einfach das SD-Signal abschalten – und trotzdem weiterhin für das HD-Programm extra Gebühren verlangen. Allerdings hat sich nun in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins Digital Fernsehen ein Sprecher von RTL wie folgt geäußert:

    Eine Abschaltung von SD ist auch nach 2022 nicht geplant, unabhängig von der Entwicklung unserer HD‐Angebote.

    Der Pressesprecher von ProSieben und Sat.1 schlägt in eine ähnliche Kerbe, wenn er sagt, dass sich die Weiterführung des SD-Signals nicht nur nach dem Bundeskartellamt, sondern auch am Markt und der Nachfrage orientieren würde.

    Warum machen die Privaten das?

    Aber warum verzichten die Sender (vermeintlich freiwillig) darauf, das SD-Signal endlich loszuwerden und mit ihrem HD-Angebot zusätzliche Einnahmen zu generieren?

    Das liegt eben vor allem an den TV-Zuschauern selbst. Denn wenn weiterhin nur so wenige Menschen auf HD umsteigen, können es sich die Sender schlicht nicht leisten, die SD-Kunden auszuschließen – immerhin würden ihnen dann nach jetzigem Stand mal eben 80 Prozent der Zuschauer wegbrechen. Und da das Hauptgeschäft der Privaten auf absehbare Zeit die Ausstrahlung von Werbung bleiben wird, wäre das Ende des SD-Programms (ohne gleichzeitiges kostenloses HD-Angebot) zugleich wohl auch das Ende von RTL & Co.

    Fazit:

    Gute Nachrichten also: Ihr habt RTL, ProSieben, Sat.1 und wie sie alle heißen durch eure Sparsamkeit (bzw. bei vielen wohl auch durch eure Faulheit) in die Knie gezwungen! Und so könnt ihr sie auch nach 2022 weiterhin kostenlos sehen – nur eben auch weiterhin lediglich in einer vergleichsweise miesen Qualität.

    Ganz anders übrigens bei den Öffentlich-Rechtlichen: Bei ARD, ZDF & Co. wird der endgültige HD-Umstieg und damit die SD-Abschaltung fleißig weiter vorangetrieben. Warum auch nicht, das HD-Angebot ist hier ja jetzt schon kostenfrei.

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