Eigentlich sollte Mark Gatiss in der finalen achten Season von „Game Of Thrones“ noch in zwei weiteren Episoden auftreten, doch wie der unter anderem als Autor und Nebendarsteller aus „Sherlock“ bekannte Star nun in einem Interview mit ShortList verriet, wird er überhaupt nicht zu sehen sein.
Eigentlich wollten die Kollegen nur wissen, ob er die finale Season überleben wird und dabei antwortete er: „Ich bin gar nicht in ihr, daher denke ich, dass ich überlebe.” Daneben verwies er nur noch darauf, dass natürlich erwähnt werden könne, dass sein Kopf off-screen von einem Drachen abgebissen wurde.
Darum wundert Fans das Fehlen von Gatiss
Dass eine so kleine Nebenfigur, die ohnehin in insgesamt nur vier Episoden in den Staffeln 4, 5 und 7 zu sehen war, nun in der achten Season nicht mehr dabei ist, scheint eigentlich wenig interessant und berichtenswert. Doch hier steckt mehr dahinter, wenn wir mal davon ausgehen, dass der Schauspieler nicht gelogen hat.
Denn dann zeigt es einerseits, dass die Macher selbst gegen Ende ihre Pläne scheinbar noch einmal änderten und Gatiss’ vorgesehene zwei weitere Auftritte wohl absagten. Vor allem aber wird nun wild spekuliert, dass ein bisher sehr wichtig erscheinender Handlungsstrang gar nicht mehr abgeschlossen wird. Schließlich ging Königin Cersei (Lena Headey) in der siebten Staffel ein neues Bündnis mit der Eisernen Bank, deren Vertreter Tycho Nestoris ist, ein.
So könnte es aufgelöst werden
Doch bleiben wirklich so viele Fragen offen? Cersei hat ihre großen Altschulden bei der Eisernen Bank beglichen, dieser Handlungsstrang wurde also aufgelöst. Sie hat sich zwar gleich neues Geld geliehen, um die Söldner der Goldenen Kompanie zu finanzieren (siehe auch unsere Erklärung zu dieser Truppe), doch da dürfte die Bank nicht sofort Druck machen und auf eine direkte Rückzahlung der neuen Schulden drängen.
Dass die entsprechenden Geldtransfers stattfanden, kann man zudem einfach in einem Dialog erzählen ohne den Banker auftreten zu lassen. Und wenn dann im Verlauf der achten Staffel womöglich Cersei ihren Thron verliert, bleibt die Bank wohl sogar auf ihrer Forderung sitzen.
Nicht die große Macht im Hintergrund
Einige Fantheorien werden damit wohl auch enttäuscht werden. Es wurde schließlich reichlich spekuliert, dass sich noch zeigen könnte, dass die Eiserne Bank sich viel stärker in die Geschehnisse in Westeros einmischt und eigene Interessen verfolgt, als bisher zu sehen war. Einige Fans spekulierten sogar, dass am Ende herauskommen könnte, dass die Bank im Hintergrund vieles orchestriert hat, dafür gesorgt hat, dass sich all die Familien gegenseitig aufreiben, um am Ende aus dem Schatten zu treten und selbst die Macht an sich zu reißen.
Doch auch die Verfechter solcher Theorien müssen nun einfach einsehen, dass die Eiserne Bank wohl nicht mehr als eine Bank ist, die so wie es in der Serie zu sehen war, Geld verliehen hat, um durch hohe Zinsen noch mehr Geld zu verdienen. Das einzige eigene Interesse war die Mehrung des Geldes, unterstützt wurde derjenige, bei dem man davon ausging, dass er zurückzahlen kann.
Wir halten es übrigens auch für unwahrscheinlich, dass nun einfach eine andere, neue Figur als Vertreter der Bank auftritt (schließlich werden auch Bankmitarbeiter mal ausgetauscht). Was für einen Sinn würde es machen, ohne jegliche Not in dieser Situation eine bereits etablierte Figur durch eine neue auszutauschen, wenn man den bereits vorhandenen Schauspieler noch für zwei Episoden zur Verfügung hat? Da gibt es nur sehr wenige Gründe...
Mehr erfahren wir, wenn voraussichtlich im Frühjahr 2019 die finale achte Staffel von „Game Of Thrones“ anläuft. Und dann wird es sicher auch eine Reihe von Schicksalen geben, die bei den Fans heftiger diskutiert werden als die Abwesenheit von Tycho Nestoris.