Die lose Comic-Adaption „Lucifer“ hatte im Laufe ihrer drei Staffeln mit durchwachsenen Einschaltquoten zu kämpfen. Der treue Fan-Kern ist dafür umso leidenschaftlicher – was sich endgütlig zeigte, als der US-Sender FOX schließlich entschied, die Serie nach ihrer dritten Staffel nicht mehr fortzusetzen. Besonders die Aussicht auf ein offenes Ende ließ die „Lucifer“-Fans auf die Online-Barrikaden gehen – mit Erfolg. Netflix erhörte die lautstarken Forderungen nach einer Fortsetzung und übernahm die Serie kurzerhand, um doch noch eine vierte Staffel zu produzieren.
Staffel 3 noch bei Amazon
Bislang feiert „Lucifer“ seine Deutschlandpremiere allerdings noch bei Amazon. Während der Online-Händler die neuen Folgen der Serie immer schon parallel zur US-Ausstrahlung im Original zum Kauf angeboten hat, werden die Episoden dann einige Monate später stets auch auf Deutsch und ohne zusätzliche Kosten für Prime-Kunden bereitgestellt. Nun ist es auch bei der dritten Staffel soweit, deren ersten zehn Folgen ab dem heutigen 20. Juli 2018 bei Amazon Prime Video gestreamt werden können. Die restlichen Episoden der Season werden dann am 24. August nachgereicht.
Während der Höllenfürst Lucifer Morningstar (Tom Ellis) auch in der dritten Staffel wieder der Polizistin Chloe Decker (Lauren German) bei der Aufklärung kniffliger Verbrechen unter die Arme greift, muss er vor allem auch herausfinden, wie er am Ende der vorherigen Season in der Wüste gelandet ist und warum er plötzlich seine Engelsflügel wiederhat. In der Zwischenzeit kündigt sich aber auch eine neue Bedrohung an, die aus der Hölle entkommen ist. Als Neuzugang mittendrin ist diesmal außerdem „Smallville“-Star Tom Welling.
Das ändert sich mit Staffel 4
Mit der nun doch noch kommenden vierten „Lucifer“-Staffel müssen sich die Zuschauer bald auch hierzulande zuallererst mal an eine andere Serien-Heimat gewöhnen. Neue Folgen des teuflischen Krimi-Formats gibt es dann nämlich künftig exklusiv bei Netflix, dafür aber zumindest weltweit parallel. Wahrscheinlich ist zudem, dass der Übernahme-Deal auch die ersten drei Staffeln der Serie umfasst, die damit demnächst von Amazon zu Netflix wandern dürften. Was das Ganze für die Free-TV-Ausstrahlung auf ProSieben bedeutet (wo bisher die ersten zwei Staffeln liefen), steht noch in den Sternen. Bisher haben Netflix-Eifenproduktionen – wozu „Lucifer“ dann ja ebenfalls wird – nur in sehr vereinzelten Ausnahmefällen wie „House Of Cards“ und „Orange Is The New Black“ auch ihren Weg ins klassische Fernsehen gefunden.
Größter Wermutstropfen bei der „Lucifer“-Rettung dürfte aber sein, dass die vierte Staffel nur zehn neue Folgen umfassen wird und damit kürzer ausfällt als jede der vorherigen Seasons. Dafür bekommen die Macher in ihrem neuen Umfeld aber auch mehr Freiheiten bei der Umsetzung. Zwar will man tonal und in Sachen Folgenlänge der bisherigen Linie treu bleiben, dennoch wäre man hier etwas flexibler, wenn man eine Szene doch mal länger, ein wenig blutiger oder mit mehr nackter Haut gestalten wolle. Wie das alles genau aussieht, erfahren wir vielleicht schon Ende dieses Jahres, allerspätestens aber wohl Anfang 2019.
Nicht nur "Lucifer": All diese Serien wurden nach ihrer Absetzung woanders wiederbelebt