Bei „Beautiful Boy“ haben die Produzenten echt keine Mühen gescheut, um die thematische Steilvorlage auch wirklich in möglichst viele Filmpreise in der anstehen Award Season umzusetzen: Die Hauptrollen spielen schließlich Shootingstar Timothée Chalamet, der gerade erst hauchdünn an seinem ersten Oscar für seine überragende Leistung in „Call Me By Your Name“ vorbeigeschlittert ist. Die Rolle seines Filmvaters übernimmt hingegen der ehemalige Sitcom-Superstar Steve Carell („The Office“), der längst den Sprung zum ernstzunehmenden Charakterdarsteller geschafft hat – was unter anderem auch seine Oscarnominierung für „Foxcatcher“ belegt.
Als Regisseur wurde unterdessen der Belgier Felix Van Groeningen („Die Beschissenheit der Dinge“) verpflichtet, dessen „The Broken Circle“ wohl zu den herzzerreißendsten und niederschmetterndsten Filmen seit vielen Jahren zählt – und der deshalb auch zu Recht für den Oscar für den Besten fremdsprachigen Film nominiert wurde. Erzählt wird in „Beautiful Boy“ (so heißt auch das zugrundeliegende Buch des Vaters, das des Sohnes trägt den Titel „Tweak“) die Geschichte einer Sucht, einer Genesung und eines Wiederzusammenfindens – und zwar über viele Jahre hinweg.
The Broken CircleIn den USA wird „Beautiful Boy“ bereits am 12. Oktober anlaufen, auch um sich noch rechtzeitig für all die einschlägigen Filmpreise in Stellung zu bringen. Der deutsche Kinostart folgt dann am 31. Januar 2019 – und dann werden wir auch schon wissen, ob das Drogendrama tatsächlich wie erwartet vorne im Oscarrennen mitmischt oder ob es im ab Herbst über uns hereinbrechenden Schwall der ambitionierten Award-Produktionen untergeht.