Allerspätestens nachdem „Fluch der Karibik“ 2003 die Kinosäle enterte und die Herzen der Filmfans im Sturm eroberte, galt Johnny Depp als einer der größten Filmstars dieses Planeten. Zwar war sein Ruf nach Flops wie dem eigentlich als Erbe der Piraten-Saga in Sachen Box-Office-Erfolg eingeplanten „Lone Ranger“ (2013) schon leicht angekratzt, doch bevor die Krimi-Komödie „Mortdecai - Der Teilzeitgauner“ im Januar 2015 in die Kinos kam, setzte legte man im Hause Lionsgate noch große Hoffnungen in das Projekt, für das neben Zugpferd Depp auch noch Gwyneth Paltrow, Ewan McGregor, Jeff Goldblum, Paul Bettany vor und „Jurassic Park“-Drehbuchautor David Koepp als Regisseur hinter der Kamera standen. Die Hoffnungen waren sogar so groß, dass Lionsgate-CEO Jon Feltheimer den Titelheld des Films als „franchisierbaren Charakter in der Tradition von ‚Der rosarote Panther‘“ anpries (via The Wrap).
Doch nicht nur das Studio, sondern auch Hauptdarsteller und Produzent Johnny Depp, der die dem Film zugrundeliegenden Comicbücher während der Dreharbeiten zum ersten „Fluch der Karibik“ las und sich seitdem bemühte, eine Adaption in die Kinos zu bringen, und ebenso auch Drehbuchautor Eric Aronson hatten gleich eine ganze „Mortdecai“-Reihe im Kopf. So verriet Jon Feltheimer, dass der im Mittelpunkt stehende Kunsthändler und Gauner Lord Mortdecai eine Figur sei, „die Johnny Depp sehr liebt und von mit der er gerne mehr machen möchte“.
Aronson ging damals sogar einen Schritt weiter und sprach nach der „Mortdecai“-Premiere im Januar 2015 mit The Hollywood Reporter über die Arbeit an einem Sequel: „Ich arbeite schon seit sechs Jahren daran […] Ich weiß bereits, worum es in der Fortsetzung gehen soll, habe einen genauen Plan im Kopf. Und ich habe auch schon Ideen für einen dritten Teil – aber keine dieser Entscheidungen liegt bei mir.“ Und sämtliche Arbeit, die Eric Aronson zu diesem Zeitpunkt schon in das Projekt gesteckt hatte, sollte sich schließlich als umsonst herausstellen – zumindest bis heute, denn „Mortdecai 2“ liegt auf Eis. Doch wo bleibt die Fortsetzung, deren Planungen anscheinend schon weit vor Kinostart vorangetrieben wurden? Können wir überhaupt noch damit rechnen?
Wie ist der Status von "Mortdecai 2"?
Am 22. Januar 2015 startete „Mortdecai“ schließlich in den deutschen Kinos, einen Tag darauf in den USA. Und wieder einmal zeigte sich, dass Johnny Depp 2015 längst nicht mehr der Publikumsmagnet war, den er noch 2003 und in den darauffolgenden Jahren darstellte. Doch im Vergleich mit den auch schon enttäuschenden „Lone Ranger“ (2013, 260 Millionen Dollar eingespielt bei einem Budget von rund 215 Millionen Dollar) und „Transcendence“ (2014, 103 Millionen / 100 Millionen) ging Depp gerade mit seinem Herzensprojekt gänzlich baden: Schon am Startwochenende nur auf Platz 9 der US-Kinocharts, spülte die Gaunerkomödie insgesamt nur 47 Millionen Dollar in die Kassen von Lionsgate, obwohl der Film ein Budget von 60 Millionen Dollar verschlungen hatte. Und dabei verhinderten nur die Einnahmen aus Übersee eine noch größere Katastrophe: Die US-Amerikaner lösten nur Tickets für rund 7 Millionen Dollar, der größte Teil der Einnahmen stammt aus Asien und Europa.
Nach dieser Bruchlandung waren die zuvor so großen Worte von einer Fortsetzung oder gar einem ganzen Franchise schnell verstummt. Obwohl Johnny Depps Karriere sich derzeit ohnehin in einem Tal befindet, ist „Mortdecai“ noch immer der größte Flop seiner Karriere. Und so sprachen weder Depp noch Autor Eric Aronson in der Folge mehr von einer Fortsetzung und sollten bereits diesbezügliche Pläne geschmiedet worden sein, so liegen diese seit 2015 auf Eis. Davon, dass „Mortdecai 2“ irgendwann noch erscheint, ist derzeit nicht auszugehen.
Hier könnt ihr euch nochmal den Trailer zu „Mortdecai - Der Teilzeitgauner“ anschauen. Der Film ist übrigens am heutigen Sonntag, dem 1. Juli 2018, auf ProSieben zu sehen.