1973: In Jamaika tobt ein Bandenkrieg – und der 10-jährige Dennis Campbell (Antwayne Eccleston), der nur „D“ genannt wird, muss dabei zusehen, wie sein Bruder erschossen wird. Sechs Jahre später gehört D (nun: Aml Ameen) der damals siegreichen Bande unter Leitung von King Fox (Sheldon Shepherd) an. Da er aber nie über den Tod seines Bruders hinweg gekommen ist, hegt er Rachegedanken und neigt zu Wutausbrüchen. Weil das dem Geschäft von King Fox schadet, schickt er D 1983 kurzerhand nach London, damit er sich dort um den Drogenhandel kümmern kann. Hier ist D ein Yardie, ein Verbrecher aus Jamaika, und trifft seine große Liebe Yvonne (Shantol Jackson) nebst der gemeinsamen Tochter wieder. Er sieht die Chance zu einem normalen Leben, bis er plötzlich dem Mörder seines Bruders auf die Spur kommt…
Verfilmung eines bedeutenden Buches
„Yardie“ beruht auf dem gleichnamigen Buch von Victor Headley, das 1992 veröffentlicht wurde. Hinter dem Roman des jamaikanisch-britischen Autors stand kein großer Verlag, sondern das Zwei-Mann-Unternehmen X Press, das über Mund-zu-Mund-Propaganda ganze 12.000 Exemplare verkaufte. Laut X-Press-Co-Gründer Steve Pope war „Yardie“ der erste populäre Roman, der gezielt an ein schwarzes Publikum in England gerichtet war – er soll dafür gesorgt haben, dass viele britische Buchläden Sektionen nur für Literatur über Schwarze einrichteten.
Idris Elbas Regie-Debüt
Idris Elba ist als Wächter Heimdall in den „Thor“-Filmen bekannt, als mutiger Pilot in „Pacific Rim“ und als genialer Ermittler in „Luther“. Nun versuchte sich der vielseitige Elba, der auch DJ war und Designer ist, als Regisseur. Nachdem er bereits zwei Folgen der Serie „Playhouse Presents“ inszenierte, führte er erstmals bei einem Spielfilm Regie. „Yardie“ lief auf dem Sundance Film Festival und auf der Berlinale, hat aber bisher keinen deutschen Kinostart.
Uns hat „Yardie“ leider nicht überzeugt. Der Film bietet wunderschöne Aufnahmen von Jamaika und ein gewisses Flair, ist aber überladen mit verschiedensten Themen und Nebenhandlungen.