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    Krach hinter den Kulissen: Die Produzenten des Horrorfilms "Slender Man" wollen sich kurz vor Kinostart ein neues Studio suchen

    Weil sie offenbar das Vertrauen in ihren bisherigen Vertriebspartner Sony Pictures verloren haben, suchen die Produzenten des Meme-Horrorfilms zweieinhalb Monate vor dem geplanten Kinostart nach einem neuen Studio.

    Sony Pictures

    Wie Variety erfahren hat, suchen die Produzenten von „Slender Man“ aktuell aktiv nach einem neuen Studio, das ihren Meme-Horrorfilm in die Kinos bringt. So sollen sie unter anderem bereits mit Verantwortlichen von Netflix und Amazon gesprochen haben. Dabei berufen sie sich auf eine Klausel in ihrem Vertrag mit Sony Pictures, die es ihnen erlaubt, den Film trotz der Vertriebs-Vereinbarung für mehr Geld auch noch nachträglich an einen anderen Partner zu verkaufen. Das ist ein extrem ungewöhnlicher Vorgang, besonders so kurz vor dem Kinostart – in den USA soll „Slender Man“ nämlich bereits am 26. August in die Kinos kommen (in Deutschland dann einige Wochen später am 21. September).

    Die Überwerfungen zwischen den Produzenten des Films und den Sony-Verantwortlichen hängen offenbar damit zusammen, dass Sony den Film wohl nur mittelgroß in die Kinos bringen will, während die Produzenten der festen Überzeugung sind, dass ihr Film das Zeug zum Hit hat und deshalb die größtmögliche Kinoauswertung erhalten sollte. Auch die Höhe des geplanten Marketingbudgets spielt dabei offenbar eine zentrale Rolle. Einige unbeteiligte Brancheninsider, die den Film zumindest in einer fast fertigen Fassung schon gesehen haben, scheinen den finanziellen Chancen von „Slender Man“ allerdings ebenfalls eher skeptisch gegenüberzustehen.

    Weil Sony Pictures schon einigen Marketingaufwand für den Film betrieben hat, unter anderem den Release des Trailers und des Posters, müsste ein eventueller Käufer Sony wohl zunächst einmal all die bereits entstandenen Kosten ersetzen. Ob die Produzenten einen neuen Deal nur für die USA oder weltweit anstreben, ist derzeit nicht bekannt. Es steht also auch nicht fest, ob eine tatsächliche Auflösung des Vertrags mit Sony Pictures sofort auch Auswirkungen auf den deutschen Starttermin hätte.

    Wer ist Slender Man?

    Als Eric Knudsen im Juni 2009 unter seinem Pseudonym Victor Surge zwei mit Photoshop bearbeitete Bilder einer schlanken Gruselgestalt bei einem Wettbewerb des Internetportals Something Awful einreichte, bei dem es darum ging, paranormale Geschehnisse in bestehende Fotos einzuarbeiten, löste er mit eine regelrechte Online-Meme-Lawine aus. Immer häufiger tauchten anschließend auch YouTube-Videos auf, in denen ein angeblich realer Slender Man zu sehen ist. Im Film zum Meme wollen nun vier Highschool-Schülerinnen in einer kleinen Stadt im US-Bundesstaat Massachusetts mit Hilfe eines geheimen Rituals den sagenumwobenen Slender Man heraufbeschwören. Aber dann verschwindet eines der Mädchen unter rätselhaften Umständen – und die anderen befürchten, dass sie nun als nächstes dem Slender Man zum Opfer fallen könnten…

    Zwölfjährige Messerstecherinnen

    Eine der besonderen Herausforderungen beim Marketing des Films dürfte darin bestehen, dass das Meme zwei zwölfjährige Mädchen in Amerika dazu gebracht haben soll, insgesamt 19 Mal auf einen befreundeten Jungen einzustechen. Der Junge hat zwar überlebt (während die Mädchen in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen wurden), aber sein Vater bezeichnet das Filmprojekt dennoch als „extrem geschmacklos“. Einige Kinos wollen den Film deshalb sogar boykottieren und auch Online-Petitionen gegen den Kinostart haben bereits eine breite Unterstützung erfahren.

     

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