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    Studie zeigt: Netflix-Kunden würden deutlich mehr zahlen

    Immer wieder geistern mögliche Netflix-Preiserhöhungen durch die Presse und auch wenn der Streamgindienst diese vorerst ausschloss, zeigt nun eine Studie, dass man damit kaum Kunden verprellen würde. Viele wären nämlich bereit, mehr zu zahlen.

    Netflix

    Zwischen 7,99 und 13,99 Euro kostet ein Netflix-Abo in Deutschland im Moment. Die meisten werden dabei wohl das Standard-Abo für die Nutzung eines einzelnen Accounts in HD für 10,99 Euro haben. In den USA kostet dies 10,99 Dollar und eine Studie der Investmentbank Piper Jaffray zeigt nun, dass viele der dortigen Kunden kein Problem mit einem deutlich höheren Preis hätten.

    64%, also fast zwei Drittel der US-Nutzer, würden auch 15 Dollar pro Monat zahlen. Sie wären folglich bereit, eine Preiserhöhung um rund 50% in Kauf zu nehmen. 23%, also fast ein Viertel, hätten sogar kein Problem mit einer Erhöhung auf 20 Dollar, also annähernd einer Verdoppelung des Preises.

    Darum ist die Studie bemerkenswert

    Die Zahl von 64% der Nutzer, die direkt sagen, dass sie eine Erhöhung um rund 50% akzeptieren würden, ist aus mehreren Gründen bemerkenswert. Laut den Angaben von Piper Jaffray (via Yahoo), die regelmäßig solche Studien durchführen, ist es eine unglaublich hohe Zahl. Zudem ist die Zahl gegenüber der gleichen Netflix-Studie der Bank aus dem Jahr 2016 um 15% gestiegen, was zeigt, wie gut es dem Streamingdienst gelingt, seine Kunden zu binden.

    Außerdem müsste Netflix bei einer solchen Preiserhöhung auf 15 Dollar bzw. Euro hierzulande nicht befürchten, dass nun die 36%, die laut der Studie diesen Preis nicht bezahlen wollen, wirklich abspringen. Nach den Erfahrungen von Piper Jaffray antworten bei einer solchen Befragung die Leute meistens, dass sie nicht mehr bezahlen würden (was die 64% zusätzlich so besonders macht), wenn es dann aber doch so kommt, kündigen nur die wenigstens deswegen ihre Mitgliedschaft. Und schlussendlich würde Netflix auch nie in einem Schwung die Preise so stark erhöhen. Bei der letzten Preiserhöhung Ende 2017 wurden die Abo-Kosten hierzulande um ein bis zwei Euro angehoben, so dass bei einer weiteren Erhöhung in dieser Größenordnung weit mehr als 64% der Nutzer Netflix die Treue halten werden.

    Vorerst keine Preiserhöhung

    Aktuell müssen Netflix-Kunden aber nicht befürchten, dass die Preise steigen. Netflix-Boss Reed Hastings erklärte erst im April 2018, dass man sich dies erst verdienen müsse, indem man den Leuten noch „mehr spektakulären Content biete, den jeder sehen wolle“. Erst wenn man das gemacht habe, könne man die Preise wieder anheben.

    Eine solche Erhöhung könnte aber näher in der Zukunft liegen als es bei dieser Ankündigung vielleicht klingen mag. „Mehr spektakulären Content“ bieten - genau das plant der Streamingdienst gerade im großen Stil.

    1.000 originale Inhalte

    Der für den Content verantwortliche Ted Sarandos machte gerade erst deutlich, dass man von Mitte Mai bis Ende 2018 insgesamt 470 neue Inhalte veröffentlichen werde, die es als sogenannte „Netflix Originals“ nur auf der Streamingplattform gibt. Insgesamt sollen dann am Ende des Jahres 1.000 originale Inhalte auf Netflix verfügbar sein.

    Mit dieser Zahl im Rücken hätte man dann ein Argument für die Preiserhöhung, so dass es uns durchaus wahrscheinlich erscheint, dass 2019 die Preise wieder angehoben werden.

    Netflix wächst und wächst

    In dieser Hinsicht dürfte Netflix die aktuelle Studie sehr genau lesen. Dass nicht nur die Kundenbindung sondern auch die Neugewinnung hervorragend funktioniert, zeigen auch andere Zahlen. Das erste Quartal 2018 schloss der Dienst nun mit 125 Millionen Kunden weltweit ab, fast 30 Millionen mehr als noch ein Jahr davor.

    Eine Studie des Marktforschungsunternehmens Digital TV Research (via Broadband TV News) prognostiziert nun, dass dieser Wert innerhalb der nächsten fünf Jahre auf 201 Millionen Kunden steigen werde. Auch in Deutschland wird Netflix ein starker Wachstum auf insgesamt 7,3 Millionen Kunden vorhergesagt. Wir sind nach Großbritannien der zweitgrößte Netflix-Markt in Europa, was auch bei der Herstellung einheimischer Produktionen – von Serien wie „Dark“ über mögliche Stand-Up-Specials mit lokalen Comedians – eine wichtige Rolle spielen dürfte.

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