Wenn eine beliebte Serie heutzutage abgesetzt wird, bedeutet das noch nicht zwangsläufig ihr endgültiges Aus. Die Aussicht auf eine neue Senderheimat bietet Fans, die sich im Netz gerne lautstark für eine Verlängerung einsetzen, oftmals einen letzten Hoffnungsschimmer. Diesen gibt es nun auch bei „Designated Survivor“. Nachdem die Thriller-Serie, in der „24“-Star Kiefer Sutherland unverhofft zum neuen US-Präsidenten wird, von ABC abgesetzt wurde, könnte Deadline zufolge nun Netflix zur Rettung eilen.
Überraschende Absetzung
Die Absetzung von „Designated Survivor“ kam für viele überraschend. Die Quoten sind nach dem sehr starken Auftakt zwar gesunken, doch gerade beim zeitversetzten Schauen erfreute sich die Serie weiterhin großer Beliebtheit. Als Hauptgrund für die Absetzung vermuteten wir daher vielmehr das Drama hinter den Kulissen, was durch ABC-Unterhaltungschefin Channing Dungey nun quasi auch bestätigt wurde. Im Laufe der kurzen Seriengeschichte wurde bereits dreimal der Chefautor gewechselt, für eine potentielle dritte Staffel sollte nun der fünfte Showrunner ran.
Nun bleibt abzuwarten, ob Netflix tatsächlich bereit ist, etwas Ordnung in dieses Chaos zu bringen. Der Streaming-Dienst wäre durchaus eine naheliegende Wahl für ein Revival, besitzt er doch ohnehin schon die internationalen Vermarktungsrechte an der Serie außerhalb von Nordamerika. Auch hierzulande ist „Designated Survivor“ exklusiv bei Netflix zu sehen. Am 25. Mai 2018 läuft dort das Finale der zweiten Staffel.
Schwierige Verhandlungen
Die Gespräche, die nun tatsächlich mit dem Video-On-Demand-Riesen geführt werden, befinden sich laut Deadline aber noch in einem frühen Stadium und dürften sich auch als kompliziert erweisen. Die US-Streaming-Rechte an der Serie liegen nämlich beim Netflix-Konkurrenten Hulu, der in die Online-Übernahme in Übersee wohl nur unter kostspieligen Bedingungen einwilligen wird.
Streaming-Dienste wie Netflix und Hulu sind in der Verganhenheit mehrfach eingesprungen, um eingestellte Serien wie etwa „Arrested Development“ und „The Mindy Project“ wiederzubeleben. Aber auch klassische TV-Kanäle übernehmen gerne mal vielversprechendes Material von der Sender-Konkurrenz, wie jüngst erst wieder die Verlängerungen von „Brooklyn Nine-Nine“ und „Last Man Standing“ bewiesen haben. Für „Designated Survivor“ heißt es nun: Daumen drücken.
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