Die Kritiken zur ersten Folge von „Late Night Berlin“ sind so lala. Klaas Heufer-Umlauf habe als Moderator sicherlich Potential, aber im ersten Anlauf wirkten gerade die politischen Pointen noch zu bemüht. Aber was soll’s, in den sozialen Medien sprachen anschließend die meisten Kommentatoren sowieso nur über „NEO Magazine Royale“-Moderator Jan Böhmermann, der das Debüt seines Ex-ZDFneo-Kollegen für einen gelungenen Prank auszunutzen wusste.
So kaufte sich Böhmermann (bzw. der Autovermieter Sixt) einfach in einen der Werbeblocks von „Late Night Berlin“ ein, wo er dann in einem 30-sekündigen Spot erklärte, warum er selbst ja nie eine Late-Night-Show bei einem Privatsender moderieren würde. Der Grund: „Schon alleine wegen dieser nervigen Werbeunterbrechungen.“ Aber nach diesem Seitenhieb gegen Heufer-Umlauf nimmt sich Böhmermann auch noch selbst auf die Schippe, wenn er sagt, dass „Satire eben nur ohne Werbung funktioniere“, während um ihn herum gerade jede Menge Werbetafeln des Autovermieters Sixt aufpoppen.
Der Spot ist eine Zusammenarbeit von Böhmermanns Produktionsfirma Bildundtonfabrik und dem Autovermieter Sixt, wobei der Moderator für das satirische Testimonial übrigens kein Geld bekommen haben soll. Ihm ging es offenbar wirklich in erster Linie um den Prank, während sich Sixt sicherlich über die zahlreichen positiven Reaktionen in den Medien und sozialen Netzwerken freuen dürfte. Der Twitter-User Toni Eisenblätter fasst die Situation ja auch wirklich sehr schön zusammen:
Ein Kommentar (bzw. eine Retourkutsche) von Heufer-Umlauf bzw. dem Team von „Late Night Berlin“ steht noch aus. (Im Fall des Bild-Vorwurfs, die Show stamme ja gar nicht wirklich aus Berlin, ist das der Redaktion der Show ja schon einmal sehr gut gelungen.) Sportlich hingegen nimmt die ganze Aktion der Sender ProSieben selbst, der Böhmermann dafür lobt, dass er sich für seinen Spot eben ein hochattraktives Werbeumfeld gesucht hätte: