Ulrich Pleitgen, geboren 1946 in Hannover, konnte auf etliche Karrierejahre in Theater und TV zurückblicken, so war er von 1985 bis 1989 Ensemblemitglied des Hamburger Thalia Theaters - sein letztes festes Engagement an einer Bühne. In einer seiner wenigen Kinorollen verkörperte Pleitgen 1986 in Reinhard Hauffs Gerichtsfilm „Stammheim“ den vorsitzenden Richter Theodor Prinzing im Prozess gegen die RAF-Gründungsmitglieder Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Ulrike Meinhof und Jan-Carl Raspe. „Stammheim“ wurde auf der Berlinale 1986 mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet.
Seit Mitte der 80er Jahre verlegte Pleitgen seinen beruflichen Schwerpunkt zunehmend aufs Fernsehen. Im Gedächtnis des deutschen TV-Publikums blieb er besonders als Apotheker Johannes Kleist aus „Familie Dr. Kleist“. In der Serie spielt Pleitgen den Onkel von Titelfigur Dr. Christian Kleist (Francis Fulton-Smith). Auch als Kriminalhauptkommissar Matthias Sander in der ARD-Krimiserie „K3 - Kripo Hamburg“ hinterließ Pleitgen nachhaltigen Eindruck, musste das Format jedoch nach drei Jahren 2006 krankheitsbedingt verlassen.
Auch als Hörbuchsprecher war Pleitgen immer wieder tätig und erhielt für seine Arbeit zahlreiche Auszeichnungen, so etwa 2006 den Deutschen Hörbuchpreis für das Buch „Lauf, Junge, lauf“ von Uri Orlev, 2007 den Preis der deutschen Schallplattenkritik. Und noch 2016 erhielt Pleitgen für das Hörbuch „Die Nadel“ die Goldene Schallplatte.
Zuletzt war Ulrich Pleitgen in der ARD-Komödie „Immer Ärger mit Opa Charly“ zu sehen, in der er den titelgebenden, kämpferischen Großvater und Ökoaktivisten verkörpert – eine Rolle, mit der sich Pleitgen nach eigener Aussage auch persönlich identifizierte.
Wie eine Sprecherin seiner Agentur mitteilte, verstarb Ulrich Pleitgen am 21. Februar 2018 im Alter von 71 Jahren in Hamburg an Herzversagen.