„Ich habe wirklich keine Story gefunden“, erklärte Joss Whedon in einer Stellungnahme gegenüber dem Hollywood Reporter seinen Ausstieg als „Batgirl“-Regisseur. Weil „Batgirl“ ein so „aufregendes Projekt“ sei und Warner sowie DC so gute Partner seien, habe es leider Monate gedauert, bis er das feststellen konnte. Er sei zudem DC-Präsident Geoff Johns und Warner-Boss Toby Emmerich dankbar, dass sie so verständnisvoll gewesen seien, als er ihnen mitteilte, dass er „gescheitert“ sei.
Die Ankündigung eines „Batgirl“-Films von Joss Whedon sorgte im März 2017 für viel Aufsehen. Der Filmemacher war selbst dann aber erst einmal mit einem anderen DC-Projekt beschäftigt. Er musste „Justice League“ übernehmen, nachdem der eigentliche Regisseur Zack Snyder aufgrund einer Familientragödie ausstieg. Nachdem das Superhelden-Zusammentreffen vom Gros der Kritiker und des Publikums geschmäht wurde und an den Kinokassen enttäuschte, machten schon Gerüchte die Runde, dass Warner und DC die Zusammenarbeit mit Whedon beenden könnten. Dies soll aber nun nicht der Grund sein.
Von wegen Chaos: Wie das Multiverse das DCEU retten kannLaut den Quellen des Hollywood Reporters ist es wirklich so, dass Joss Whedon ein Jahr lang versucht habe, herauszufinden, wie ein „Batgirl“-Film heute ausschauen sollte und ihm das nicht gelungen ist. Gleichzeitig merkt man aber auch an, dass viele Quellen zu bedenken geben, dass Whedon als Mann sowieso Problemen ins Auge geschaut hätte. Ein Film über eine so feministisch wichtige Figur wie Batgirl (oder auch Wonder Woman) wäre unter der Regie eines Mannes in der heutigen Öffentlichkeit kritischer wahrgenommen worden.
In ein ähnliches Horn stoßen die Quellen des Branchenblatts Variety. Auch dort wird berichtet, dass Joss Whedons Abgang freiwillig war und der Regisseur die Entscheidung gemeinsam mit dem Studio gefällt hat. Es spiele Warner und DC aber in die Karten, da im DCEU nun verstärkt auf Frauen als Regisseure gesetzt werden soll – wohl auch eine Folge des Publikums- und Kritikererfolges „Wonder Woman“ von Patty Jenkins.
Zukunft von "Batgirl" unklar
Allerdings ist nicht gesichert, ob nun eine Frau auch „Batgirl“ selbst übernehmen wird. Nach übereinstimmenden Informationen aller Branchenmagazine ist die Zukunft des Projekts bei Warner und DC unklar und es liegt erst einmal auf Eis. Es könnte also sein, dass gar kein „Batgirl“-Film kommt.
Der Fokus scheint nun vielmehr erst einmal auf anderen Filmen mit weiblichen Figuren zu liegen. So werden ja unter anderem schon länger mehrere Projekte rund um Margot Robbies Harley Quinn diskutiert.