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„Alien“ (1979)
1979 setzte Ridley Scott schon mit seinem zweiten Kinospielfilm „Alien“ Maßstäbe im Science-Fiction-Genre - bis in die Gegenwart. An Bord des Raumfrachters Nostromo müssen sich Ellen Ripley (Sigourney Weaver) und ihre männlichen Crew-Mitglieder in den Weiten des Alls mit einer albtraumhaften außerirdischen Kreatur herumschlagen, die keine Schwachstelle zu haben scheint. Abgesehen von einer dichten klaustrophobischen Atmosphäre voll nervenzerfetzender Spannung begeistert Scotts Meisterwerk vor allem durch ein virtuoses Spiel mit Zeichen und Bedeutungen, das zur ausufernden Interpretation einlädt. Zum Beispiel in Richtung Kapitalismuskritik, wenn langsam deutlicher wird, dass die zwielichtige Organisation hinter dem Nostromo-Flug ohne weiteres bereit ist, das Leben ihrer Mitarbeiter aufs Spiel zu setzen, um das Alien als eine Art Biowaffe in die Finger zu bekommen. Nicht minder spannend sind die sexuellen Aspekte des Films: H.R. Gigers legendär phallisches Xenomorph-Design; die „Vergewaltigung“ durch die sogenannten Facehugger-Aliens; die Ränkespiele des Bordcomputers „Mutter“. Diesbezüglich freilich besonders bedeutsam: Eine Frau als stärkste Figur in einem Sci-Fi-Horror-Actionfilm zu besetzen, das war nicht nur damals eine mutige Entscheidung – das wäre auch heute noch bemerkenswert!
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