Chris Keyser and Amy Lippman entwickelten einst „Party Of Five“. Von 1994 bis 2000 war es eine DER Jugendserien schlechthin im US-TV und ab 1996 auch in Deutschland, wo RTL die Ausstrahlung übernahm. Keyser und Lippman kümmern sich nun selbst um ein Remake im Auftrag des US-TV-Senders Freeform, einem Kabelkanal von Disney, auf dem unter anderem auch „Shadowhunters“ und „Switched At Birth“ laufen.
Im Mittelpunkt der Originalserie stehen fünf Geschwister, die auf sich alleine gestellt sind, nachdem ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen. Der 24 Jahre alte Frauenheld Charlie (Matthew Fox) trägt nun plötzlich die Verantwortung für die Teenager Bailey (Scott Wolf) und Julia (Neve Campbell), die hochbegabte Claudia (Lacey Chabert) und Baby Owen. In der zweiten Staffel stieß übrigens auch noch Jennifer Love Hewitt als Baileys Freundin Sarah zur Serie und bekam später sogar ein Spin-off. Von „New York Life – Endlich im Leben!“ gab es aber nur eine Staffel, die in Deutschland auf ProSieben lief.
Bezug zur aktuellen Politik von Donald Trump
Die Neuauflage wird allerdings aktualisiert und es wird ein Bezug auf die aktuelle Politik von Donald Trump und sein härteres Vorgehen gegen Einwanderer eingebaut. Aus den Salingers im Original werden die Buendias-Geschwister. Ihre Eltern sterben nicht, sondern werden zurück nach Mexiko abgeschoben. Die Kinder dürfen aber in den USA bleiben.
Das dürfte ein Verweis auf die sogenannten „Dreamer“ sein, junge Menschen ohne amerikanische Ausweispapiere, die im Kindesalter meist aus Mexiko in die USA kamen, dort mittlerweile seit Jahren leben und oft studieren, die Sprache sprechen und die durch einen Erlass von Barack Obama bis kürzlich relativ sicher in den USA bleiben durften… bis Donald Trump diesen Erlass im September 2017 kassierte. Seitdem ist fraglich, wie es mit den Dreamern weitergeht, vor allem da ein mögliches Gesetz, um ihren Status zu regeln, seit 2001 nicht vorankommt.
Momentan wurde erst einmal nur eine Pilotfolge von „Party Of Five“ bestellt. Sollte die beim Sender auf Anklang stoßen, gibt es dann eine ganze Staffel. Wo diese dann in Deutschland laufen könnte, ist ungewiss. Grundsätzlich kann Disney seine Freeform-Serien selbst auf dem Disney Channel auswerten. Das Beispiel „Shadowhunters“ zeigt aber auch, dass man sich im Einzelfall andere Partner sucht. Diese Serie läuft in Deutschland bei Netflix.
Wichtig dürfte für Fans des Originals vor allem sein, ob der Musik-Einsatz wieder so prägnant wird. An „Everybody Hurts” von R.E.M. dürfte sich jeder erinnern, der die Auftaktfolge gesehen hat. Bekannt ist natürlich auch das Intro mit „Closer To Free” von BoDeans, das durch die Serie zum einzigen Hit der Band wurde.
