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    Unsere Lieblingsfilme 2017: Die Top 10 Listen der FILMSTARTS-Redakteure und -Kritiker

    Wir präsentieren euch unsere persönlichen Favoriten unter den deutschen Kinostarts des Jahres und geben dazu ein paar Empfehlungen zu Filmen, die es nicht regulär in die hiesigen Lichtspielhäuser geschafft haben.

    Top 10 von Manuel Berger

    (freier Kritiker)

    1. „La La Land

    2. „A Ghost Story

    3. „Baby Driver

    4. „Sieben Minuten nach Mitternacht

    5. „We Are X

    6. „Manchester By The Sea

    7. „Valerian – Die Stadt der tausend Planeten

    8. „mother!

    9. „Wilde Maus

    10. „The Eyes Of My Mother

    Besondere Erwähnungen:

    Kuso (Flying Lotus, USA 2017)

    Get Me Roger Stone (Morgan Pehme, Dylan Bank, Daniel DiMauro, USA 2017)

    Okja (Bong Joon-ho, Südkorea/USA 2017)

    Die erste Frage, die ich mir beim Ansehen und Erstellen von Ranglisten stets stelle, lautet: „Was fehlt?“ Natürlich ist die Antwort darauf in der Regel sehr subjektiv. Neben all den mutmaßlich großartigen Werken, die einem verborgen blieben, gab es wie jedes Jahr auch 2017 einige Filme, die beim Jonglieren der Plätze knapp aus dem Ranking flogen. Kathryn Bigelows intensives Rassendrama „Detroit“ musste so trotz einiger der einprägsamsten, härtesten Momente des Kinojahrs draußen bleiben, ebenso Martin Scorseses bildgewaltiges Epos „Silence“, Jordan Peeles Überraschungshit „Get Out“ und „Guardians Of The Galaxy Vol. 2“, mit dem James Gunn einen erfrischenden Kontrapunkt zum üblichen Weltenretter-Gedöns des MCU setzte, indem er sein Figurenkabinett nicht – wie im ersten Teil – ins Korsett einer platten Rahmenhandlung zwang.

    Aber was soll man tun, wenn in letzter Minute noch ein Kollege mit dem Ästhetikhammer „The Eyes Of My Mother“ ankommt? Dann packt man eben diesen auf den letzten freien Platz der Liste und plötzlich beantwortet sich oben gestellte Frage von selbst durch eine weitere, nämlich: „Was muss definitiv rein?“

    Definitiv rein musste dieses Jahr zu meiner eigenen Überraschung ein mit Klischees beladener Tanzfilm mit „Heile Welt“-Oberfläche. Aber niemand inszenierte dieses Jahr so virtuos wie Damien Chazelle in „La La Land“, weshalb der Oscar-Überflieger auch in meinem Ranking ganz oben landet. Wie „La La Land“ mit Knarren und Autos und Soundtrack vom Band aussehen würde, verriet uns nur wenige Monate später Edgar Wright mit seinem High-Speed-Spektakel „Baby Driver“. Im Oktober komplettierte schließlich ein Dokumentarfilmer das musikalische Triumvirat des Jahres: Stephen Kijak seziert in „We Are X“ den Erfolg der japanischen Visual-Kei-Band X Japan und deren seit frühester Kindheit schwer depressiven Anführer Yoshiki. Das Bild für die Ewigkeit: Yoshiki thront in Mundschutz und Halskrause auf dem Drumriser im ehrwürdigen Madison Square Garden. Auf ganz andere Weise nutzte Luc Besson die Kraft der Bilder, dessen „Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“ sicher nicht als Storytelling-Meisterwerk in die Geschichte eingehen wird, aber für seine visuelle Strahlkraft Anerkennung verdient, die höchstens „Der Herr der Ringe“ noch übertrifft.

    Für die nachdenklichen Momente im Kinosaal sorgten dagegen „A Ghost Story“ und „Sieben Minuten nach Mitternacht“, bei denen die Devise „Poesie statt Überwältigung“ lautete, außerdem das dialoglastige „Manchester By The Sea“ sowie Darren Aronofskys „mother!“, über dessen zahlreiche Bedeutungsebenen man nach dem Kinobesuch noch stundenlang diskutieren konnte. Irgendwo zwischen all dem saß Josef Hader mit Midlife-Crisis und seinem ebenso intelligenten wie schwarzhumorigen Regiedebüt „Wilde Maus“ und Flying Lotus testete im Rahmen einiger Filmfestivals mit „Kuso“ die Grenzen des (guten) Geschmacks. Was fehlt? Abwechslung jedenfalls nicht.

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