Der sogenannte Sean-nós-Gesang ist eine traditionelle irische Gesangsform, die auf Gälisch und ohne instrumentale Begleitung vorgetragen wird. Einer der populärsten Interpreten dieser Kunstform war der 1984 verstorbene Folk-Musiker Joe Heaney. In verschiedenen Episoden aus dessen Leben wird im Biopic „Song Of Granite“ seine Geschichte geschildert: Wie die Kindheit in einem irischen Dorf seine komplizierte Persönlichkeit formte und seine Musik beeinflusste, wie er zu einem der populärsten traditionellen Künstler Irlands aufstieg und wie er schließlich auch abseits der grünen Insel große Erfolge feierte.
Oscars 2018: Neuer Teilnehmerrekord für die Kategorie "Bester fremdsprachiger Film"Im Film von Regisseur Pat Collins („Silence“) wird Joe Heaney von drei verschiedenen Schauspielern verkörpert: Colm Seoighe spielt den jungen, Michael O’Chonfhlaola den erwachsenen und Macdara Ó Fátharta („Verlobung auf Umwegen“) den gealterten Folk-Sänger. Im Rennen um den Oscar für den besten fremdsprachigen Film, wo er von Irland als Nominierungskandidat eingereicht wurde, muss sich „Song Of Granite“ unter anderem mit der deutschen Hoffnung „Aus dem Nichts“ von Fatih Akin messen. Aber auch die restliche Konkurrenz ist groß: Unter anderem wurde von Schweden Ruben Östlunds „The Square“ nominiert, der in diesem Jahr bereits den Hauptpreis bei den Filmfestspielen von Cannes abräumen konnte, zudem setzt Österreich auf „Happy End“ von Michael Haneke, in dessen Lebenslauf bereits ein Oscar-Gewinn steht (2013 für „Liebe“), und für Kambodscha geht Angelina Jolies Kriegsdrama „Der weite Weg der Hoffnung“ an den Start.
Am 15. November 2017 kommt „Song Of Granite“ in ausgewählte US-Kinos. Ob er es auch hierzulande in die Lichtspielhäuser schafft, ist leider noch nicht bekannt.
