„M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ (1931)
Regie: Fritz Lang
„M“ ist gleichzeitig Psychothriller, Selbstjustizdrama, Sozialkrimi und bitterböse schwarze Komödie und zeichnet durch mehrere parallele Erzählstränge ein umfassendes, wenn auch nicht sonderlich positives, Bild einer Großstadt in Schockstarre. Während die methodisch vorgehende Berliner Polizei bei ihrer Suche nach einem Serien-Kindermörder (Peter Lorre) noch vollkommen im Dunkeln tappt, stehen die stadtansässigen Kriminellen um den Schlossknacker „Schränker“ (Gustaf Gründgens) schon kurz davor, den Killer zu identifizieren. Weil der Mob Blut sehen will und auf den Verbrecher obendrein ein Kopfgeld ausgesetzt ist, befürchtet Kriminalkommissar Karl Lohmann (Otto Wernicke) einen Einsatz von Lynchjustiz. Der Ordnungshüter setzt alles daran, den Täter zu finden, bevor ihn die Unterwelt in die Finger bekommen kann.
Der vielschichtige Film hinterfragt bis zum Schluss gezielt das Moralverständnis des Publikums. In der letzten Szene untergräbt Regisseur Fritz Lang dann überraschend noch einmal alles vorher Gezeigte und katapultiert seine Überlegungen zu Gesetz und Gerechtigkeit damit schlagartig in eine deprimierende und äußerst greifbare Wirklichkeit. Ein wahres Meisterstück!