Schon die erste Folge der ersten Staffel der Netflix-Hit-Serie „Stranger Things“ beginnt damit, dass die vier jungen Protagonisten (Finn Wolfhard, Gaten Matarazzo, Caleb McLaughlin und Noah Schnapp) im Keller zusammensitzen und „Dungeons & Dragons“ spielen. Sofort fühlt man sich zurückversetzt in die 1980er Jahre. Und wie zwei Drehbuchseiten aus der ersten Folge der Ende Oktober erscheinenden neuen Staffel verraten, wird die nostalgische 80er-Atmosphäre auch dort weiter forciert: In der ersten Folge der zweiten Staffel zocken die Jungs in einer Spielhalle am „Dig Dug“-Automaten. Entertainment Weekly durfte die Dokumente exklusiv veröffentlichen und erhielt dazu noch Anmerkungen der Serienschöpfer Matt und Ross Duffer.
Ein neuer Ort, ein neuer Charakter
Auf den zwei Seiten muss Dustin feststellen, dass sein „Dig Dug“-Rekord von jemandem mit dem Nicknamen MADMAX geknackt wurde. Vom Arcade-Mitarbeiter Keith wollen sie erfahren, wer hinter dem Pseudonym steckt – doch das will er ihnen nur verraten, wenn Mike ihm im Gegenzug ein Date mit seiner Schwester Nancy klarmacht. Die Szene endet damit, dass Will aus dem Fenster schaut und sieht das es schneit. Er will seine Freunde auf das merkwürdige Phänomen hinweisen – es ist immerhin erst Oktober –, doch dann verschwinden die anderen und er ist allein in der leeren Spielhalle.
Die Duffer-Brüder merken zu den Drehbuchseiten an, dass die Einführung einer Arcade-Halle als Schauplatz ihre erste Idee für Staffel zwei war. Als Kinder hätten sie, zumindest laut ihrer Mutter, selbst viel zu viele Videospiele gespielt. „Jeder Automat hat funktioniert, in den Pausen haben wir also gezockt“, verraten die Serienschöpfer. Die neue Figur namens Keith, gespielt von Matty Cardarople, beschreiben die beiden folgendermaßen: „Er arbeitet in der Arcade-Halle The Palace. Er ist älter als die Jungs, aber trotzdem unreifer. Und das einzige, das er mehr mag als Cheetos, ist Nancy.“ Zudem erwähnen die Duffers, welche Hommage an Kult-Regisseur John Hughes sie eingebaut haben: „Das Slangwort wastoid (steht für eine wenig geschätzte Person, einen Verlierer oder Loser) wurde 1985 durch den ‚Breakfast Club‘ populär. Der Film erschien zwar eigentlich erst rund vier Monate, nachdem die Handlung der zweiten Staffel endet, aber wir konnten nicht anders, als die Geschichte hier ein bisschen zu beugen und in dieser Form unseren Hut vor John Hughes zu ziehen.“
Was passiert mit Will Byers?
Das Ende der Szene in der Arcade-Halle verspricht nichts Gutes für Will, der bereits den größten Teil der ersten Staffel im unheimlichen Paralleluniversum „Upside Down“ zugebracht hatte. Alle Menschen um ihn herum verschwinden, das mysteriöse Böse, das die kleine Stadt Hawkins in Indiana heimsucht, scheint ihn noch immer im Griff zu haben. Das bestätigen auch die Duffer-Brüder: „Der Hauptteil der Handlung konzentriert sich auf Will und seine Genesung. Aber nur weil er aus dem ‚Upside Down‘ gerettet wurde, heißt das noch lange nicht, dass er nun sicher ist!“
Wer ist MADMAX?
Die Szene ist auch die erste Erwähnung von Max aka MADMAX. Die Jungen wissen hier noch nicht, wer hinter diesem Namen steckt, wollen es aber unbedingt herausfinden. Wir verfügen bereits über mehr Informationen: Max ist laut offizieller Rollenbeschreibung ein taffes und selbstbewusstes Mädchen, deren Auftreten, Benehmen und Hobbys eher typisch für Jungen als für Mädchen der 1980er Jahre sind. Sie hat eine komplizierte Historie und ist anderen gegenüber stets misstrauisch. Sie wird von Sadie Sink („The Glass Castle“) verkörpert, spielt eine bedeutende Rolle in Staffel zwei und taucht in allen neun Episoden auf.
Mehr Geld für die Kinderschauspieler?
Wie THR berichtet, könnte auf die Kinderdarsteller aus „Stranger Things“ derweil eine dicke Gehaltserhöhung warten. Angeblich haben Finn Wolfhard, Millie Bobby Brown und Co. für die erste Staffel und zweite Staffel rund 30.000 Dollar pro Episode erhalten. Zwar hätten sie alle für sechs Jahre unterschrieben, doch Anfang 2018 soll aufgrund des großen Erfolges für die kommenden Staffeln nachverhandelt werden. Zudem wurde die Idee verworfen, die Staffeln drei und vier an einem Stück zu drehen. Ursprünglich wurde dies überlebt, damit die Darsteller nicht plötzlich einen pubertären Entwicklungsschub erleben und der kindliche Charme in Gefahr gerät. Die Duffer-Brüder und die Ausführenden Produzenten Shawn Levy und Dan Cohen sprachen sich jedoch klar gegen dieses Vorhaben aus: Man sei nicht in der Lage, auf einen Schlag die Drehbücher zu gleich zwei Staffeln zu liefern. Außerdem wolle man die Geschichte ohnehin an die Entwicklung der Darsteller anpassen, falls dies nötig werden sollte.
Netflix verkauft Lizenzen für "Stranger Things"-Merchandise
THR berichtet außerdem, dass Netflix im Zuge der zweiten „Stranger Things“-Staffel auf den derzeit immer schneller rollenden Merchandise-Zug aufspringen werde. Während man sich bei dem Streamingdienst vorher nicht groß mit der Vergabe ihrer Lizenzen beschäftigt hätten, habe der gigantische Erfolg von „Stranger Things“, der sich nach der ersten Staffel auch in haufenweise unautorisiertem Merchandise niederschlug, ein Umdenken bei den Netflix-Bossen eingeleitet: Der Streaming-Riese soll derzeit Deals für die Vermarktung der Serie in Form von Sammel- und Actionfiguren, Kostümen, Postern und anderen Merchandise-Produkten abschließen. Ein offizielles Statement des Streaming-Dienstes gibt es dazu bisher nicht, doch man kann davon ausgehen, dass sie mit dem Linzenz-Verkauf eine neue sehr lukrative Einnahmequelle aufgetan haben.
Am 27. Oktober geht es weiter mit "Stranger Things"
Neben den vier Freunden Will, Mike, Dustin und Lucas wird in Staffel zwei auch die übersinnlich begabte Eleven (Millie Bobby Brown) wieder eine Rolle spielen. Auch Winona Ryder als Wills Mutter Joyce Byers, David Harbour als Sheriff Jim Hopper und Matthew Modine als skrupelloser Wissenschaftler Martin Brenner kehren zurück. Sean Astin (Sam in „Der Herr der Ringe“) und Stand-Up-Comedian Paul Reiser stoßen wie auch Sadie Sink neu zum Cast. Am 27. Oktober 2017 werden alle neun Episoden der zweiten Staffel von „Stranger Things“ auf Netflix zum Abruf bereitgestellt. Mit dem folgenden Trailer könnt ihr euch schon mal einstimmen: