Im nachfolgenden Text gehen wir auf den Inhalt der aktuellen „Game Of Thrones“-Episode ein.
Ohne ihn wird Westeros in Zukunft mit Sicherheit um so manch spannende Lüge und Intrige ärmer sein: In „Der Drache und der Wolf“, dem Finale der siebten Staffeln von „Game Of Thrones“ werden Petyr „Littlefinger“ Baelish seine zahlreichen Machenschaften schlussendlich zum blutigen Verhängnis – dieses Mal nämlich ist es nicht der gerissene Strippenzieher, der die tödliche Falle stellt, sondern er selbst wird Opfer eines Hinterhalts der Stark-Geschwister Sansa (Sophie Turner), Arya (Maisie Williams) und Bran (Isaac Hempstead-Wright). Gegenüber Entertainment Weekly äußerte sich nun Littlefinger-Darsteller Aidan Gillen, der seinen Serientod sogar schon kommen sah.
Bereits 2015 wurde der irische Schauspieler in einem Interview gefragt, wie er sich den Niedergang von Lord Baelish vorstelle – seine damalige Antwort: Arya werde ihn töten. Nun ist Gillens Prophezeiung tatsächlich eingetreten, aber leicht falle ihm der Abschied von der Serie ganz und gar nicht: „Man fühlt sich ein bisschen leer – sowohl die Serienfigur als auch die eigene Erfahrung betreffend. Und man realisiert sofort, wie riesig diese Erfahrung der letzten sieben Jahre war.“
Zwar schien ein baldiger Tod Littlefingers schon zu Beginn der siebten „Game Of Thrones“-Staffel alles andere als unwahrscheinlich, in „Ostwacht“ sah es allerdings so aus, als würde die Figur zu alter Unruhe stiftender Stärke zurückzufinden – darin nämlich lenkt der frühere Meister der Münze die Aufmerksamkeit von Arya bewusst auf einen wenig schmeichelhaften Brief, den Sansa während ihrer Zeit in King’s Landing (Königsmund) an Bruder Robb Stark (Richard Madden) adressiert hatte. Am Ende gelingt es Baelish allerdings nicht, die Schwestern gegeneinander auszuspielen – stattdessen findet er sich in der Position des Angeklagten wieder.
Ein Einzelgänger, der das Risiko liebte
Littlefinger genoss das Spiel mit dem Feuer, wie auch Gillen beteuert – selbst, als der von ihm verkörperte Baelish in der Episode „Kriegsbeute“ merkt, dass der nunmehr allwissende Bran eine große Gefahr für ihn darstellt, zieht er seinen Plan auf Winterfell durch. Wohl kaum eine andere Figur aus Westeros wäre dieses Risiko eingegangen und vielleicht war es einfach an der Zeit, dass dem schillernden Einzelgänger sein Hochmut zum Verhängnis wird... schließlich ist im Verlauf der Serie vor ihm schon so manch anderer Antagonist schmerzlich über die eigenen Ambitionen gestolpert.
Vorab hatten die Macher Gillen einen blutreichen Abgang versprochen, doch dieser wäre vermutlich gar nicht nötig gewesen, denn auch zu Lebzeiten hat Littlefinger deutliche Spuren hinterlassen, die nicht mehr wegzuwischen sind – neben einer Reihe denkwürdiger Zitate ist sogar der zentrale Stark-Lannister-Konflikt, der die gesamte Serie durchzieht, sein Werk. Doch das Leben in Westeros muss in Staffel acht auch ohne den Intrigenschmied Nummer eins weitergehen... und mit den immer näherrrückenden Untoten dürften unsere Helden definitiv alle Hände voll zu tun haben.